Imec schließt Lizenzvertrag mit miDiagnostics über die Vermarktung seiner patentierten Technologie zur schnellen und zuverlässigen COVID-19-Diagnose anhand der Atemluft ab

Ein Demonstrationsmuster des von imec entwickelten Atemtestgeräts. (Bild: imec)

Imec, weltweit führendes Forschungs- und Innovationszentrum für Nanoelektronik und Digitaltechnik, und miDiagnostics, ein Spin-off von imec in einem Kooperationsverbund mit der Johns Hopkins University, das sich auf die Entwicklung von Point-of-Care-Tests für das Screening, die Diagnose und die Überwachung einer Vielzahl von Gesundheitsstörungen spezialisiert hat, geben bekannt, dass sie eine nicht-exklusive Lizenzvereinbarung für die patentierte Technologie von imec unterzeichnet haben. Dabei werden Aerosole und Tröpfchen aus der ausgeatmeten Atemluft für das Screening auf virale RNA durch die ultraschnelle PCR-Technologie von miDiagnostics erfasst. Die Vereinbarung ermöglicht es miDiagnostics, die Kommerzialisierung eines COVID-19-Atemtests voranzutreiben - als Alternative zu den klassischen COVID-19-Testmethoden, die auf Blut, Speichel oder einer Probe aus der Nase/Rachenhöhle basieren.

Im vergangenen Jahr hat imec einen Atemgas-Sampler entwickelt, der auf der einzigartigen Chip-Technologie von imec basiert, und klinische Studien mit dem Universitätskrankenhaus und der Universität von Leuven durchgeführt, die zeigen, dass der Atemgas-Sampler von imec in der Lage ist, das SARS-CoV-2-Virus in der ausgeatmeten Luft zu erfassen und die virale RNA schnell und zuverlässig nachzuweisen. Außerdem hat imec ein Messgerät entwickelt, das die Atemprobenahme-Technologie und den ultraschnellen PCR-Test von imec integriert, und die Robustheit und Benutzerfreundlichkeit optimiert, um einen funktionierenden Proof-of-Concept zu erreichen.

"Ich stelle mit großem Stolz fest, dass wir in den vergangenen Monaten einen beeindruckenden Kurs eingeschlagen haben", bekräftigt Luc Van den hove, CEO von imec. "Es ist uns gelungen, ein vielversprechendes Konzept und eine bahnbrechende Technologie in ein funktionsfähiges Proof-of-Concept zu verwandeln, das sowohl Nutzertests als auch klinische Studien bestanden hat. Es ist das erste Mal, dass wir in der Entwicklung unserer Chiptechnologie bis zur Kommerzialisierung so weit gekommen sind. Mit diesem Proof-of-Concept können wir - viel näher am Markt - den Mehrwert unserer Technologie demonstrieren und gleichzeitig die Zeit bis zur Markteinführung für unsere Partner deutlich verkürzen. Die Lizenzvereinbarung mit miDiagnostics ist ein wichtiger Meilenstein für imec: Unsere bahnbrechende Technologie wird dazu beitragen, die COVID-19-Pandemie in absehbarer Zeit einzudämmen."

Da COVID-19 sicherlich nicht das letzte Virus sein wird, das die Welt beschäftigt, untersucht imec bereits, wie seine patentierte Technologie auch für die Diagnose anderer durch die Luft übertragener Infektionskrankheiten eingesetzt werden kann. Zudem prüft imec auch die Anwendung bei der Diagnose von Krankheiten wie Krebs. Interessierte Unternehmen sind herzlich eingeladen, sich an diesen Bemühungen zu beteiligen.

"Trotz der Impfkampagnen gibt es immer noch einen großen Bedarf an leicht zugänglichen und zuverlässigen Schnelltests, um neue Virusausbrüche einzudämmen oder unnötige Quarantäne zu vermeiden. Mit unserer Lizenz für die bahnbrechende Technologie von imec wollen wir unsere ultraschnelle PCR-Technologie, die wir jetzt für Nasenabstriche verwenden, auch mit ausgeatmeter Luft kompatibel machen - der perfekten Probe für die siliziumbasierte PCR. Dieser erste Prototyp wird im November in Zusammenarbeit mit dem Flughafen Brüssel, Ecolog und Eurofins am Flughafen getestet", erläutert Katleen Verleysen, CEO von miDiagnostics.

"Unsere Forschungsinvestitionen durch imec führen zu neuen technologischen Durchbrüchen. Das Zusammenspiel von Wissen, Forschung und Entrepreneurship schafft einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert. Mit dem neuen Atemtestgerät schreiben wir auch beim COVID-19-Test Geschichte. Die Entwicklung dieser Tests ist von großer Bedeutung für die öffentliche Gesundheit. Auf diese Weise können wir diese Pandemie künftig noch besser in den Griff bekommen und den Komfort für Menschen, die sich testen lassen müssen, erhöhen. Deshalb bin ich stolz, dass wir die Entwicklung und Forschung von imec unterstützen konnten", betont die flämische Ministerin für Innovation, Hilde Crevits.