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Monitoringsystem für den Neubau der Apotheke des Universitätsklinikums des Saarlandes

Reinraum Monitoring Case Study


Für den Neubau der Apotheke des Universitätsklinikums des Saarlandes wurde im GMP-Herstellbereich sowie für den Unit-Dose-Bereich zur Überwachung der Umgebungs- und Prozessparameter ein Reinraum-Monitoringsystem benötigt. Außerdem wurde ein Temperaturmapping für mehrere Lagerbereiche benötigt, welche nachfolgend auch an das Monitoringsystem angeschlossen wurden. Die Apotheke stellt als zentrale Dienstleistungseinheit eine qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Versorgung der Patienten im Klinikum mit Arzneimitteln sicher. Immer wichtiger wurde in den letzten Jahren die zentrale Zubereitung patientenindividueller Arzneimittel, insbesondere von applikationsfertigen Zytostatikalösungen und die patientenindividuelle Verblisterung fester, oraler Arzneimittel.

Für die Umsetzung des Projektes hat sich das Universitätsklinikum für das ganzheitliche BRIEM-Monitoringsystem entschieden. Die Anforderung an das Reinraum-Monitoringsystem in diesem Projekt war die Erfassung, Überwachung und Archivierung von qualitätsrelevanten Messwerten und Meldungen in der GMP-Sterilherstellung, Herstellung, Verblisterung und im Lager sowie der externen Alarmierung. Das Monitoringsystem musste im Sinne der Anforderungen 21 CFR-Part 11 die Grenzwertalarmierung und Messwerterfassung (Trendfunktionen) übernehmen und über geeignete Schnittstellen die notwendigen Alarmierungsaufgaben erfüllen. Bei der Software war dem Kunden besonders wichtig, dass eine Stockwerksübersicht abgebildet werden kann, die den Überblick über den Status des Monitorings in den einzelnen Räumen gibt und in die Detailansicht zu den überwachten Messstellen gewechselt werden kann. In der Detailansicht sollte der Bediener die Möglichkeit haben einzelnen Messstellen zu beobachten, Grenzwertverletzungen zu erkennen und zu quittieren. Aus GMP-Gründen muss das System mit einem Zugriffsschutz ausgerüstet sein. Bei der Alarmierung war dem Kunden wichtig, dass zwischen Alarmen und Warnungen unterschieden werden kann. Je Messstelle soll der User entscheiden können, ob eine auftretende Grenzwertverletzungen gemeldet wird oder nicht. Zusätzlich musste die Software über die Module Audit Trail, Alarm Log, Lageplan, Benutzerverwaltung, Visualisierung inkl. Diagrammerzeugung, Trends, Chargenreportgenerator verfügen.

Mit dem ganzheitlichen Monitoringsystem von BRIEM können alle Anforderungen des Betreibers erfüllt werden. Im Herstellerbereich überwacht das System in 15 Räume bzw. Schleusen und Durchreichen die Raumkonditionen Druck, Temperatur, Feuchte, die Partikelkonzentrationen und Strömungsgeschwindigkeiten in den Sicherheitswerkbänken sowie Partikelkonzentration in den Klasse-B-Räumen. Kühl- und Tiefkühlschränke im Herstellbereich wurden ebenfalls an das Monitoringsystem angebunden. Zur Umgebungsüberwachung im Bereich Unit-Dose wurden Bestandssensoren an das Monitoringsystem angeschlossen. Um die Tauglichkeit der Lagerräume auf verschiedenen Ebenen gemäß dem EU-GDP-Leitfaden nachzuweisen, wurde in den Räumen zuerst ein Temperaturmapping durchgeführt, um die entsprechenden Hot- und Cold-Spots der Räume zu ermitteln.

Umsetzung vor Ort

Zur Messung der Umgebungsparameter Differenzdruck, Raumtemperatur und Raumfeuchte in den Reinräumen der Herstellung Zytostase (GMP-B) und Steril (GMP-B) und in der Vorbereitung (GMP-D), wurden BRIEM Kombi-Panels eingesetzt. Die Reinraum-Panels mit vollintegrierter Messtechnik und einem Grafikdisplay zur Visualisierung der Raumparameter wurden flächenbündig in die Reinraumwand integriert. Außerhalb der GMP-Bereiche wurden BRIEM Aufputzmessgeräte zur Erfassung der Raumparameter (Druck, Temperatur, Feuchte) installiert. Bei beiden Geräten ist eine komfortable Kalibrierung des Sensors im eingebauten Zustand möglich.

Zur Partikelmessung in den GMP-Bereichen wurden Partikelzähler mit externer Pumpe verbaut. Die Pumpen wurden im Technikbereich platziert und bieten so einen sehr einfachen Zugang für die Wartung. An allen Messstellen wurden die Schlauchlängen gemäß den Vorgaben des Annex1 EU GMP-Leitfaden so kurz wie möglich gehalten (<= 1 Meter). Die Partikelzähler der Sicherheitswerkbänke werden automatisch aktiviert, sobald die jeweilige Werkbank eingeschaltet wird. Zur Alarmierung wurden in der Vorbereitung und in den beiden Herstellräumen 3-farbige LED-Signalleuchten und Hupen verbaut. Zusätzlich wurde ein 18,5“ Touch-Panel-PC in der Vorbereitung installiert. Hier erhält man über die Monitoringsoftware einen Überblick über die Raumparameter in den verschiedenen Räumen und kann sich auch Detailansichten anzeigen lassen. Im Lagerbereich wurde zur Temperaturüberwachung über das Monitoringsystem Ethernet- und Funksensoren installiert. 

Zentrales Herzstück, wie bei allen BRIEM Monitoringsystemen bildet der Schaltschrank zusammen mit der eigenentwickelten Monitoringsoftware. Alle Messdaten der Sensoren und der Bedien- und Meldeelemente laufen hier zusammen und können darüber gesteuert werden. Vor Auslieferung der Schaltschränke wurden diese von BRIEM zusammen mit dem Kunden im Rahmen des FAT-Tests im Werk in Nürtingen komplett durchgetestet. Das gesamte System wurde von den BRIEM-Qualifizierungsingenieuren nach GMP qualifiziert und alle Sensoren Vor-Ort kalibriert. 

Das Ergebnis

Die Apotheke des Universitätsklinikum des Saarlandes verfügt in Ihrem GMP-Herstellerbereich zur Herstellung und Verblisterung von qualitativ hochwertigen Arzneimitteln und im später angebunden Lagerbereich über ein hochmodernes, ganzheitliches Reinraum-Monitoringsystem. Neben der Überwachung aller relevanten Umgebungs- und Prozessparameter wurden auch Kühlschränke, Tiefkühlschränke, Ultratiefkühler und Kühlräume effizient in das Monitoringsystem integriert. Neben der umfangreichen Unterstützung zur Dokumentation für die Behörden, stellt das ganzheitliche System sicher, dass der Betreiber jederzeit über den Status aller wichtigen Parameter bei der Herstellung, Verblisterung und Lagerung informiert ist und er jederzeit bei Bedarf eingreifen kann. Falls es zu Grenzwertverletzungen kommt, wird er vom System zuverlässig über das installierte Alarmierungskonzept benachrichtigt und kann direkt reagieren.
 


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