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MEDICA und COMPAMED: Medizintechnik-Business profitiert vom starken internationalen Besucherzuspruch
Hohe Entscheiderquote, einzigartige Neuheitenvielfalt und hochkarätig besetztes Rahmenprogramm
Nach vier Tagen Laufzeit haben die MEDICA und die COMPAMED in Düsseldorf ihre herausragenden Positionen als Plattformen für weltweites Medizintechnik-Business und einen fachlichen Austausch auf Top-Niveau eindrucksvoll bestätigt. „Dazu haben beigetragen: der starke internationale Besucherzuspruch, die hohe Entscheiderquote, das hochkarätig besetzte Rahmenprogramm und die einzigartige Neuheitenvielfalt entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, resümiert Erhard Wienkamp, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, das Geschehen in den Hallen der international führenden Medizinmesse und der Leitveranstaltung für die Zulieferbetriebe der Medizintechnikindustrie. Die 5.372 an der MEDICA 2023 sowie 735 an der COMPAMED 2023 beteiligten Unternehmen vermittelten vom 13. – 16. November den insgesamt 83.000 „Healthcare-Profis“ (2022: 81.000) einen imposanten Nachweis ihres Know-hows im Hinblick auf die Realisierung einer modernen Gesundheitsversorgung in Arztpraxen oder Klinken – von der Hightech-Zulieferkomponente bis zum leistungsfähigen Endprodukt.
„Drei Viertel der Besuchenden reiste aus anderen Ländern nach Düsseldorf. Sie kamen aus 166 Nationen. Beide Veranstaltungen sind damit nicht nur jeweils führend in Deutschland und Europa, die Zahlen unterstreichen zugleich ihre hohe Relevanz für globales Business“, hebt Christian Grosser, Director Health & Medical Technologies der Messe Düsseldorf, hervor. Gut 80 Prozent sind in ihren Unternehmen und Einrichtungen maßgeblich in wichtige Entscheidungen eingebunden.
Der „Push“ für Kooperationen und das internationale Geschäft durch die MEDICA und die COMPAMED ist für die Branche bedeutsam. Das unterstreichen aktuelle Berichte und Aussagen der Branchenverbände. Wenngleich der Medizintechnikmarkt in Deutschland demnach mit einem Volumen von rund 36 Milliarden Euro in Europa unverändert an der Spitze liegt, wird die Exportquote der deutschen Medizintechnikindustrie auf knapp 70 Prozent beziffert. „Die MEDICA ist für die stark exportorientierte deutsche Medizintechnikbranche ein guter Marktplatz, um sich ihren (potenziellen) Kunden aus aller Welt zu präsentieren. Sie lockt viele internationale Besucher und Aussteller an“, erklärt Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbandes Medizintechnik im Deutschen Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik (SPECTARIS).
Aus diesem Grund zeigte sich der Industrieverband SPECTARIS auch einmal mehr engagiert hinsichtlich der MEDICA-Programmgestaltung und zeichnete in Kooperation mit der Medizintechnikinitiative MedicalMountains verantwortlich für die Agenda des MEDICA TECH FORUMs (in Halle 9). „Hier wurden Informationen zu Digitalisierungs- und KI-Trends in der Medizintechnik, Vorträge zu innovativen Ansätzen für die technische Dokumentation und natürlich auch Aktuelles zum Themendauerbrenner `Medical Device Regulation´ geboten. Hinsichtlich wichtiger Auslandsmärkte wurde der Blick gerichtet auf China, aber auch die USA, UK, die Schweiz und Indonesien“, unterstreicht Marcus Kuhlmann den hohen Praxisnutzen aus Sicht des angereisten Fachpublikums.
Gesundheitsinnovationen – digital & gestärkt durch KI
Ob in Fachmesse, Konferenzen oder den Fachforen: Der Themenfokus richtete sich in diesem Jahr insbesondere auf die digitale Transformation des Gesundheitswesens im Kontext einer zunehmenden „Ambulantisierung“ der Versorgung sowie Vernetzung von Kliniken untereinander. Ebenfalls im Trend liegen Verfahren auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) und unterstützende Systeme wie etwa Robotiksysteme sowie Lösungen zur Implementierung nachhaltigerer Prozesse. Zu den präsentierten Ausstellerneuheiten zählten beispielsweise ein KI-gesteuertes Wearable zur Verbesserung der Schlafqualität (durch Gehirnstimulation auf Basis von präzisen Neurofeedback-Signalen), ein energiesparendes und doch effektives Kryotherapieverfahren sowie Robotersysteme für Diagnostik, Therapie und Rehabilitation – von robotergesteuerter Ultraschalluntersuchung oder Herz- und Gefäßchirurgie ohne physischen Kontakt der Instrumente beim Navigieren durch die Blutgefäße bis hin zur Oberkörpermobilisierung von bettlägerigen Patientinnen und Patienten.
Dem Trend der ambulanten Patientenfernbetreuung folgend stellte das Unternehmen Beurer zur MEDICA 2023 ein mobiles Notfallarmband mit Sturzerkennung, integrierter SIM-Karte und App-Anbindung vor. Im sprichwörtlichen „Fall der Fälle“ wird automatisch auch fernab der häuslichen Umgebung ein Notruf abgesetzt. „Für uns bietet die MEDICA eine optimale Plattform, unsere Neuheiten des Medical-Bereichs einem breiten Publikum vorzustellen. Besonders haben wir uns über den direkten Austausch mit internationalen Kunden und Partnern gefreut. Denn gerade dieses Jahr hatten wir neben dem Notfallarmband viele weitere innovative Produkte aus den Bereichen Blutdruckmessung, EMS-Training oder auch Frauengesundheit und DentalCare dabei“, zeigt sich Beurer-Marketingleiterin Kerstin Glanzer erfreut.
Auch Bosch Healthcare Solutions weiß die zunehmende „Ambulantisierung“ und die MEDICA als Geschäftsplattform mit einer Reihe von vorgestellten Neuheiten für schnelle und zuverlässige Laboranalysen für sich zu nutzen, wie Dr. Jochen Rupp, Head of Product Management Vivalytic, hervorhebt: „Das Testen direkt am Point-of-Care wird sich in Zeiten des Fachkräftemangels und der Digitalisierung immer stärker etablieren. Die MEDICA bietet uns die Möglichkeit, Netzwerke auszubauen und neue, branchenrelevante Kontakte zu knüpfen. Einerseits ist sie für uns ein Heimspiel, ermöglicht aber auch internationales Networking.“
„Hot Topics“ auf allen Bühnen – politische Prominenz mischte mit
Zu den Höhepunkten einer jeden MEDICA zählen neben den zahlreichen Neuheiten traditionell auch das inhaltlich vielfältige Rahmenprogramm mit den Besuchen und Auftritten von Prominenz. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (digital zugeschaltet) und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann beteiligten sich im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum begleitenden 46. Deutschen Krankenhaustag an den Diskussionen zur großen Krankenhausreform in Deutschland und der damit einhergehenden markanten Veränderungen der Versorgungsstrukturen. Wenn die Zahl der Kliniken künftig sinkt und das Leistungsspektrum von Kliniken in einem Klinikverbund variiert, sind kluge Lösungen zur Sicherstellung erforderlicher Behandlungen gefragt. Entsprechend lag NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst voll im Trend mit seiner Besuchsagenda. Während eines MEDICA-Rundgangs (am 15.11.) informierte er sich u. a. bei der neuen Sonderschau `HOSPITAL OF THE FUTURE´ in Halle 12 über telemedizinische Versorgungsmodelle. Dabei ging es um konkrete Lösungen für Telemedizinnetzwerke innerhalb des klinischen Bereichs sowie an der Schnittstelle zum ambulanten Versorgungssektor. Für die Organisation der Sonderschau zeichneten die Deutschen Gesellschaft für Telemedizin und die Universität Aachen verantwortlich.
Top-Speaker sorgten für „fachliche Würze“ und Orientierung
Das „Hot Topic“ Künstliche Intelligenz wurde in zahlreichen Sessions und aus unterschiedlichen Blickwinkeln in den begleitenden Konferenzen und Foren der Fachmesse diskutiert. Weltweit renommierte KI-Experten wie Bart de Witte, Prof. Paul Lukowicz oder Prof. Dr. Aldo Faisal sorgten für die richtige fachliche Einordnung. Dabei ging es sowohl um speziellere Fragestellungen, inwieweit etwa `ChatGPT´ von medizinischem Nutzen sein kann (z. B. bei der „Übersetzung“ komplizierter Arztbriefformulierungen in eine allgemein verständliche Sprache), aber auch um grundsätzlichere Aspekte. Bart de Witte widmete sich z. B. als Spezialist für digitale Transformation im Gesundheitswesen in seiner Keynote beim MEDICA HEALTH IT FORUM u. a. dem „großen Ganzen“. Er sieht derzeit einen sehr kritischen Punkt hinsichtlich der Nutzung der KI im Gesundheitsbereich gekommen und fordert eine „Demokratisierung“ medizinischer KI. Die Speicherung medizinischen Wissens in digitaler Form dürfe nicht nur in der Macht weniger Tech-Giganten liegen. Sie müsse allgemein zugänglich sein. Ansonsten sei auch das Nutzungspotenzial von medizinischer KI stark limitiert.
Das Bühnenprogramm der MEDICA hatte noch viele weitere Highlights zu bieten. Dazu zählte zum Beispiel das Finale der 12. MEDICA START-UP COMPETITION (am 14.11.). Den jährlichen Wettstreit um herausragende digitale Innovationen entschied diesmal im Final Pitch das Start-up Me Med aus Israel für sich mit einer Immunoassay-Plattform zur Durchführung hochempfindlicher, schneller, multiplexer Proteinmessungen. Aus dem Finale beim 15. `Healthcare Innovation World Cups´ ging unterdessen ein Entwicklerteam aus Deutschland siegreich hervor: Diamontech stellte ein patentiertes handliches Tool zur nicht-invasiven, schmerzfreien Blutzuckermessung vor.
COMPAMED: Schlüsseltechnologien für die Medizin der Zukunft
Wer sich von der Leistungsfähigkeit des Zulieferbereichs der Medizintechnikindustrie überzeugen wollte, für den war ein Besuch in den Hallen 8a und 8b ein Muss. Hier demonstrierten im Rahmen der COMPAMED 2023 rund 730 ausstellende Unternehmen aus 39 Nationen mit vielen Neuheiten ihre besondere Kompetenz hinsichtlich Schlüsseltechnologien für den Einsatz in der Medizintechnik, in Medizinprodukten und der medizintechnischen Fertigung. Die Themenbandbreite in den fünf Erlebniswelten reichte von Mikrokomponenten (z. B. Sensoren), Mikrofluidik (z. B. Technologien für Flüssigmanagement auf kleinstem Bauraum zur Anwendung in Testapplikationen der Labormedizin) über Materialien (z. B. Keramik, Glas, Kunststoffe, Verbundwerkstoffe) bis hin zu anspruchsvollen Reinraum-Verpackungslösungen.
Zwei in die COMPAMED integrierte Fachforen gaben einen vertiefenden Einblick in aktuelle Technologietrends sowie hinsichtlich Forschung und Entwicklung der ausgestellten Verfahren und Produktneuheiten. Außerdem wurden viele praktische Informationen zu relevanten Medizintechnik-Auslandsmärkten geboten oder auch zu regulatorischen Anforderungen hinsichtlich der Marktzulassung.
„Ich freue mich zu sehen, dass in diesem Jahr bei der COMPAMED die internationale Zusammenarbeit wieder stark im Fokus stand. Insbesondere in Zeiten globaler Krisenherde halte ich dies für ganz besonders wichtig. Auch die Aussteller unseres Gemeinschaftsstands sind froh über die hohe internationale Besucherfrequenz und sehr zufrieden mit der Qualität dieser Kontakte", zieht Dr. Thomas Dietrich, Geschäftsführer des IVAM – Fachverbandes für Mikrotechnik, ein positives Messefazit.
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