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Weltweiter Erfolg mit der „Moppologie“
Das Duracher Unternehmen Pfennig verkauft Reinigungstechnik nach China und Indien – neuer Markenauftritt
Mit gewieftem Know-How und höchster Qualität gelingt auch so etwas: Während chinesische Firmen den heimischen und europäischen Markt mit billigen Reinigungsgeräten überschwemmen, setzen chinesische Unternehmen mit Reinraum-Produktion auf die Spezialprodukte der Pfennig Reinigungstechnik aus dem Oberallgäuer Durach. Und seit kurzem ist das Unternehmen auch in Indien präsent. Im Zuge des kontinuierlichen Geschäftsausbaus wurde jetzt der Markenauftritt erneuert, damit der Unternehmername des Familienbetriebs sofort eindeutig zugordnet werden kann: Aus der branchenweit bekannten „PPS“ (Pfennig-Profi-System) wird kurz und knapp „Pfennig“.
Das Unternehmen bietet so ziemlich alles für Spezialreinigungen, was mechanisch und nicht maschinell ist. „Das aber in epischer Tiefe“, sagt Dietmar Pfennig (52), der zusammen mit Ehefrau Petra die Firma leitet. Gerade ist mit den beiden Söhnen nach Abschluss ihres Studiums auch die dritte Generation in das Unternehmen eingetreten.
Das Unternehmen hält Dutzende Patente, zum Beispiel für ihr innerhalb von drei Jahren entwickeltem Dosiersystem „MopScoop“. Dafür ist ein europäisches Patent und auch ein amerikanisches erteilt, in China ist es angemeldet. Der Firmenchef hat den Begriff der „Moppologie“ kreiert. Darauf ist er sichtbar ein wenig stolz, hat ihn schützen lassen. Pfennig entwickelt sämtliche Produkte selbst, sogar die Werkzeuge für die externe Produktion. Konfektioniert wird dann wieder im eigenen Betrieb. Die für Reinräume hergestellten und extern zertifizierten Textilien geben selbst kaum Partikel ab, jedenfalls nur so viele, wie in den jeweiligen Reinraumklassen maximal zulässig. Sie sind sterilisierbar und Desinfektionsmittel können in exakt bestimmten Mengen aufgetragen werden. Dabei ist dem Allgäuer Unternehmer noch etwas anderes sehr wichtig: „Wir kümmern uns bereits seit 1998 darum, dass die branchenüblichen Einwegsysteme in Reinräumen durch ein funktionierendes Mehrwegkonzept ersetzt wird.“ Das sei alles andere als einfach umzusetzen: Die Hochleistungsfunktionstextilien müssen es aushalten, bei 134 Grad sterilisiert zu werden. Und das sogar 50 Mal, bis eine von einem Forschungsinstitut ermittelte Grenze erreicht ist. Ohne Sterilisation können die Textilien in Reinräumen sogar 100 Mal verwendet werden, in Krankenhäusern sind gar 500 Anwendungen möglich.
Mit dem System „MopScoop“ wird durch lediglich zwei bewegte Teile eine Dosiergenauigkeit der eingesetzten Reinigungs- und Desinfektionsmittel von 99 Prozent erreicht. Es ist das aktuell erfolgreichste Produkt von Pfennig. Der Unternehmer spricht bei diesem Gerät gerne von „mechanischer Intelligenz“, da man es geschafft habe, eine unabsichtliche Fehlbedienung weitgehend auszuschalten und damit den Reinigungs- und Desinfektionsprozess validierbar zu machen. Für die Produktforschung und -Präsentation hat Pfennig im eigenen Unternehmen einen Reinraum. Eine Laborantin misst dort nach Wischvorgängen mit verschiedenen Wischbezügen und Reinigungs- sowie Desinfektionsmitteln die Auftragsstärke sowie die Rückstände penibel aus.
Pfennig ist durchaus stolz auf die Marktdurchdringung: „Wer heute in einer Apotheke ein Medikament eines großen Pharmakonzerns kauft, kann davon ausgehen, dass dieser in einem seiner Werke mit Produkten von uns reinigt.“ Das System „MopScoop“ wurde zwar für den Einsatz in Reinräumen konstruiert, wird aber nicht nur dort verwendet. „Mit diesem Gerät“, sagt der Firmenchef, „transportieren wir den Hygienestandard von Reinräumen auch in Krankenhäuser.“
Der gelernte Gebäudereinigungsmeister und staatlich geprüfter Desinfektor Pfennig hat an der DIN 16063 für die Krankenhausreinigung mitgearbeitet. Darin wurde erstmals die Auftragsvergabe und Zusammenarbeit zwischen Kliniken und Reinigungsdienstleister geregelt, inklusive der Festlegung von Zuständigkeiten, Vergabeverfahren und Qualitätsmanagementsystemen. Die DIN wurde 2021 veröffentlicht. Nachdem davor die Vergabekriterien an die Leistungserbringer vorrangig durch den Preis dominiert gewesen seien „und man sich dann gewundert hat, dass es in der Praxis nicht funktioniert“ (Pfennig), zeige sich inzwischen immer mehr der Wert der neu eingeführten Qualitätsstandards.
Die Firmengruppe Pfennig mit einer Niederlassung in der Schweiz und einem Produktionsstandort in Sachsen beschäftigt 100 Beschäftigte und sucht derzeit weitere Mitarbeiter. Der Umsatz hat sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre auf 15 Millionen Euro verdoppelt.
Pfennig Reinigungstechnik GmbH
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