Partner mit Biss

Der ALLROUNDER ist an einen Reinraum angedockt, in dem Spritzteile geprüft und konfektioniert werden. (Foto: PATRICK SAELY PHOTOGRAPHY) / The ALLROUNDER is docked to a clean room in which moulded parts are tested and assembled. (Photo: PATRICK SAELY PHOTOGRAPHY)

Bei der Turnkey-Anlage sind zwei Reinräume kombiniert, das Teilehandling übernimmt ein in die Maschinensteuerung integrierter Sechs-Achs-Roboter. (Foto: PATRICK SAELY PHOTOGRAPHY) / Two clean rooms are combined in the turnkey system, and parts handling is performed by a six-axis robot integrated into the machine controller. (Photo: PATRICK SAELY PHOTOGRAPHY)

Es muss exakter als exakt und hygienischer als hygienisch sein. Wenn es um Produkte für die Medizintechnik geht, sind Präzision und technische Höchstleistungen gefragt. Das weiß auch die Lercher Werkzeugbau GmbH & Kunststoffspritzguss aus Klaus in Vorarlberg, Österreich. Das Unternehmen steigt mit einer eigenen Reinraumfertigung gerade in die Medizintechnik ein. Unverzichtbarer Partner dabei ist ARBURG.

Produziert werden zahnmedizinische Kunststoffteile mit einer direkt an einen Reinraum angeschlossenen Maschine. Nachgeordnet werden diese zu einer Baugruppe zusammengeführt. Der hybride ALLROUNDER 520 H mit Reinraum-Equipment transportiert die Artikel gekapselt in einen weiteren, größeren Reinraum, in dem Teileprüfung und -konfektionierung erfolgen. Am Ende dieses Reinraums steht die zur Auslieferung fertig verpackte Ware. Hergestellt werden die Produkte aus PBT und PE. Im End­ausbau der Anlage sind insgesamt vier Maschinen vorgesehen. „ARBURG hat in sämtlichen Be­reichen, vor allem in der Automation und der Medizintechnik, sehr viel Erfahrung und Wissen. Das merken wir immer wieder“, lobt Mag. Sandra Ender-Lercher, Geschäftsführerin im Familienunternehmen, Kooperation und Betreuung generell.

Hybride ALLROUNDER erste Wahl

Nach Anschaffung der ersten hybriden ALLROUNDER und in weiterer Folge des erfolgreichen ersten Turnkey-Projekts mit einem ALLROUNDER 520 H wurde die Zusammenarbeit mit dem Reinraum-Projekt fortgesetzt. Für die automatische Produktion der Zahntechnikkomponenten – drei unterschiedliche Artikel in Mehrfach-Werkzeugen – bot sich ebenfalls die hybride ALLROUNDER Baureihe HIDRIVE an, da diese die Schnelligkeit des servoelektrischen Kniehebels mit einer dynamischen, hydraulischen Spritzeinheit für höchste Präzision und Leistungsfähigkeit vereint. Dazu Sandra Ender-Lercher: „Im Anforderungskatalog an diese zahnmedizinischen Kunststoffteile ist Präzision gefragt, damit beim Endkunden keine Probleme, etwa in den Bereichen Qualität oder sterile Verpackung, entstehen.“ Aufgrund dieser Maschinencharakteristik können auch größere Mehrkavitäten-Werkzeuge mit kleineren Maschinengrößen kombiniert eingesetzt werden. Das ist letztlich auch eine Frage der Kosten. Die Serienproduktion ist im ersten Halbjahr 2022 gestartet.

Zur Herstellung der Zahntechnik-Komponenten arbeiten zwei Reinräume in Kombination. Die direkt an den Reinraum Klasse 8 angedockte Maschine ist mit einem KUKA Sechs-Achs-Roboter ausgestattet, auf dessen Steuerung die SELOGICA Bedienoberfläche implementiert ist. Dieser entnimmt die Spritzteile, die über ein Förderband in den zweiten Reinraum transportiert werden. Über der ALLROUNDER Schließeinheit und der Einhausung des Robot-Systems sind zwei Reinlufthauben mit Haupt- und Vorfiltern angebracht. Die eingesetzten Werkzeuge baut Lercher selbst. Robot-Systeme mit Entnahmehänden und Greifern wurden direkt vor Ort eigenständig in Betrieb genommen. Alle Maschinen sind mit Leitrechner-Anschluss über OPC-UA sowie Ausschussweichen ausgestattet, um eine genaue Nachverfolgung bzw. Qualität der gefertigten Teile zu gewährleisten.

Mehr als nur eine Partnerschaft

„Bezüglich Reinraumtechnik sind wir seit 2019 im Informationsaustausch mit ARBURG. Und weil wir nach der IATF 16949 nun auch die Medical Norm erfolgreich eingeführt haben, stand der Reinraumanlage nichts mehr im Weg“, bilanziert Sandra Ender-Lercher.

Besonders imponiert dabei der Pre- und After-Sales-Service von ARBURG. Sandra Ender-Lercher dazu: „Wir werden als Kund­en ernst genommen. Es sind immer die richtigen Ansprechpartner für uns vor Ort, und so kommen wir durchweg schnell zu einer praxisorientierten Lösung.“