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Modellfabrik nimmt Betrieb auf und öffnet Türen für Presse und Gemeinderat

Im Labor des Sustainable Packaging Institute
Im Labor des Sustainable Packaging Institute
Dr. Ingeborg Mühldorfer
Dr. Ingeborg Mühldorfer

Etwa drei Jahre nach der Grundsteinlegung nimmt mit der Modellfabrik nun die dritte und letzte Säule des Innovationscampus ihren Betrieb auf. Am Dienstag hatten VertreterInnen der Presse und Mitglieder des Sigmaringer Gemeinderats die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von den hochmodernen Laboren und anderen Räumen zu machen. Zahlreiche Professorinnen und Professoren der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und deren MitarbeiterInnen gaben vor Ort Einblicke in ihre Forschungsaktivitäten und zeigten ganz plastisch, wie in der Modellfabrik gearbeitet wird.

Der InnovationsCampus Sigmaringen besteht aus den drei inhaltlich eng miteinander verzahnten Bereichen Modellfabrik, Innovations- und Technologiezentrum und Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung. Projektträger ist die Stadt Sigmaringen, Projektbetreiber die WFS-Wirtschaftsförderung Sigmaringen GmbH & Co. KG und Projektpartner die Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Letztere bringt von nun an Leben in die modern ausgestatteten Versuchsküchen und Labore der Modellfabrik, dem Mittelpunkt des Campus.

Was im Inneren passiert

Dr. Ingeborg Mühldorfer, Rektorin der Hochschule Albstadt-Sigmaringen freut sich sehr darüber, dass der InnovationsCampus Sigmaringen nun Realität ist. „Ich bin überzeugt davon, dass er durch die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt, Unternehmen und Hochschule einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Innovations- und Wirtschaftskraft der Region und ihrer Unternehmen leisten wird“, sagte sie in ihrer Begrüßung. Den Unternehmen biete dies die Chance, von den Kompetenzen der Hochschule in den Bereichen Technik, Wirtschaft, Informatik und Life Sciences zu profitieren und zusammen mit Forschern und Studierenden aus der Hochschule Ideen für neue Produkte und Prozesse in der Modellfabrik auszutesten. Dabei könnten Unternehmen frühzeitig Kontakt zu engagierten Studierenden und späteren Nachwuchskräften knüpfen. „Unsere Studierenden haben am InnovationsCampus wiederum die einzigartige Möglichkeit, bei der Projektarbeit mit industriellen Partnern Studieninhalte praktisch anzuwenden und dabei Einblicke in die Denk- und Arbeitsweise von Unternehmen zu erhalten“, sagte sie.

Prof. Dr. Matthias Premer ist Prorektor Forschung an der Hochschule. Die Modellfabrik habe bereits vor ihrer Eröffnung große Wirkung entfaltet, sagte er: „Es sind schon jetzt einige Arbeitsplätze entstanden, weil unsere Forscherinnen und Forscher dort mit Fördermitteln aus unterschiedlichen Töpfen zahlreiche Projekte durchführen, für die neue Mitarbeiter eingestellt wurden.“ Das Forscherteam habe hervorragende Vorarbeit geleistet und hebe die ohnehin schon breiten Forschungsaktivitäten der Hochschule dank der Modellfabrik nun auf eine nächste Stufe. „In den Laboren stehen Geräte im Wert von rund 4,5 Millionen Euro“, sagte Matthias Premer. „All das zusammen sind hervorragende Voraussetzungen, um dort gemeinsam mit Unternehmen an innovativen Produkten und Lösungen für deren konkrete Probleme zu arbeiten.“ Schwerpunkte bilden die beiden Bereiche Energie und Nachhaltigkeit sowie Gesundheit, Ernährung und Verpackung.

Der Innovationscampus in Sigmaringen

Ziel des Innovationscampus ist es, die Innovationsfähigkeit der regionalen Wirtschaft zu stärken, hochqualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten sowie die Attraktivität des Standortes für Unternehmen durch die Entwicklung einer einzigartigen Infrastruktur zu erhöhen. „Wir wollen ansässige Industriepartner inspirieren und unterstützen, damit in Sigmaringen neue Arbeitsplätze entstehen und der Wirtschaftsstandort so langfristig gestärkt wird. Außerdem fördern wir junge Unternehmen, um neuen Ideen einen Nährboden zu geben. Der Innovationscampus bildet so die Schnittstelle zwischen Hochschule und Wirtschaft. Ich freue mich, dass mit der Modellfabrik nun auch der dritte Bereich in Betrieb geht“, sagte Bürgermeister Dr. Marcus Ehm.

Im Innovations- und Technologiezentrum erhalten Start-up-Unternehmen die Möglichkeit, in einem Unterstützungssystem die ersten unternehmerischen Schritte zu machen. Die Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung bietet ein breites, interdisziplinäres Fort- und Weiterbildungsangebot und schafft so die Verbindung zwischen Wissenschaft und mittelständischen Unternehmen. „Die modernen Räumlichkeiten sind auf dem neuesten Stand der Technik. In der Akademie bieten wir ein breites Spektrum an Seminaren, Workshops und Vorträgen – mit dem Auftrag, durch den Wissens- und Informationstransfer der Modellfabrik und des ITZ die ansässige mittelständische Industrie zu unterstützen und gemeinsame Projekte zu fördern“, erklärte Wirtschaftsförderer Uwe Knoll.

Raum für Ideen – Standort auf dem Konversionsgelände

Ende 2017 hatte die Stadt Sigmaringen das Grundstück auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für den Bau der Modellfabrik erworben. Das Gelände liegt nur wenige Gehminuten vom Hochschulcampus in Sigmaringen entfernt.

Der zweigeschossige Gebäudeverbund aus einem Verwaltungsriegel und einem rechteckigen Lagergebäude wurde 1967 vom Bund als Kleiderkammer errichtet. Der Stahlbetonskelettbau mit Lichthof umfasst eine Grundfläche von ca. 50 mal 45 Metern. In der Mitte des Gebäudes entstanden zwei moderne Seminarräume für die Akademie mit einem großzügigen Foyer, nach Westen gerichtet die Versuchsküchen und Labore der Modellfabrik. Neben den umfangreichen Umbauarbeiten im Inneren erhielt das Gebäude außerdem zwei neue außenliegende Treppenhäuser sowie einen Aufzug und eine Rollstuhlhebebühne. Zuletzt wurde die Fassade mit einer Stahlnetzkonstruktion optisch aufgewertet.

Der Innovationscampus wurde als Leuchtturmprojekt im RegioWIN-Wettbewerb des Landes Baden-Württemberg prämiert. Er ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Sigmaringen, der WFS – Wirtschaftsförderung Sigmaringen und der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Die Investitionskosten für den Innovationscampus belaufen sich insgesamt auf ca. 19 Millionen Euro. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) fördern das Projekt mit ca. 70 Prozent der Gesamtkosten.


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