Reines Sitzvermögen
Ein Reinraum ist nur so gut, wie der Stuhl, der in ihm steht. Wer Kontaminationen effektiv verhindern will, braucht ein Arbeitsplatzkonzept, das sitzt.
Der Reinraum stellt sehr hohe Ansprüche an jedes Objekt, das in ihm eingesetzt wird. Schon die kleinsten Partikelmissionen sind im Reinraum eine Gefahr für die Qualität der dort hergestellten Produkte oder der dort durchgeführten Prozesse. So liegt es auf der Hand, dass in Reinräumen ausschließlich Arbeitsplatzausstattungen zum Einsatz kommen können, deren Emissionsfreiheit sich nachweislich belegen lässt. Das gilt in besonderem Maße für Arbeitsstühle. Als Objekte, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen, weiche und damit potenziell luftbeeinflussende Bauteile besitzen und zugleich den Menschen in seiner Arbeit unterstützen und mit dem Menschen in Bewegung bleiben sollen, zählen Stühle zu den komplexeren Einrichtungselementen im Reinraum.
Wo kommen Reinraumstühle zum Einsatz? Nicht jedes Labor ist ein Reinraum. Doch fast jeder Reinraum ist ein Labor. „Reine“ oder „sterile“ Räume sind vor allem in der Mikroelektronik, der pharmazeutischen Industrie, der Mikrosystemfertigung, der Optik sowie in der Medizintechnik und im Gesundheitswesen unverzichtbar.
Arbeitsstühle, die in Reinräumen eingesetzt werden, sollten versiegelte Polster, glatte, geschlossene Flächen und gekapselte Mechaniken aufweisen. Es dürfen ausschließlich reinraumgeeignete, weitgehend emissionsfreie Materialien zum Einsatz kommen.
Um die Norm der Luftreinheitsklasse 3 nach DIN EN ISO 14644-1 zu erfüllen, darf ein Stuhl pro Kubikmeter Luft maximal 8 Partikel mit einer Größe von ≥ 1,0 µm bzw. maximal 1.000 Partikel mit einer Größe von ≥ 0,1 µm emittieren. Dies entspricht einem Größenverhältnis, das vergleichbar ist mit einem Kirschkern im Bodensee. Um diesen extremen Anforderungen gerecht zu werden, arbeitet Bimos – der führende Hersteller von Laborstühlen in Europa – seit vielen Jahren eng mit Industrie und Forschung zusammen. So konnten Stühle entwickelt werden, die sowohl die Norm der Luftreinheitsklasse 3 nach DIN EN ISO 14644-1 als auch der Reinraumklasse 1 gemäß US Federal Standard 209E erfüllen. Darüber hinaus besitzen alle Reinraumstühle von Bimos eine elektrostatische Ableitfähigkeit nach EN 61340-5-1.
Doch was macht einen Arbeitsstuhl zum Reinraumstuhl? Glatte, geschlossene Flächen der Sitz- und Rückenlehnenverschalung beugen bei permanentem Luftstrom der Filteranlage Verwirbelungen vor und verhindern die Ablagerung von Partikeln am Stuhl. Kunstleder, Polster und Polster-Träger werden durch Hinterschäumtechnik fest miteinander verbunden, so dass jede Partikelemission zuverlässig vermieden wird. Eine geschlossene Konstruktion der Sitz- und Rückenlehnenabdeckung verschließt alle beweglichen Teile der Stuhlmechanik und vermeidet so die Partikelabgabe nach außen. Diese Abdeckungen sind aus Stahlblech gefertigt und somit abriebfest und stabil. Die verwendeten Kunstlederbezüge sind rutschhemmend und geben selbst bei glatter Reinraumbekleidung festen Halt. Um empfindliche Bauteile zu schützen aber auch um die Ablagerung von Staub zu vermeiden, sind alle Teile eines Reinraumstuhls elektrostatisch ableitfähig und bieten so zuverlässigen Schutz vor elektrostatischer Aufladung. Alles Stühle sind mit glanzpolierten und abriebfesten Aluminiumfußkreuzen ausgestattet.
Doch auch aus ergonomischer Sicht stellt der Reinraum besondere Anforderungen an den Stuhl. Reinraumstühle von Bimos sind kompromisslos GMP-gerecht und erfüllen die von der EU-Kommission formulierten EudraLex-Guidelines.
Bimos - eine Marke der Interstuhl Büromöbel GmbH & Co. KG
72469 Meßstetten-Tieringen
Deutschland