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Sicherheitstechnische Prüfung von Laborabzügen

Sicherheitstechnische Prüfung von Laborabzügen
Sicherheitstechnische Prüfung von Laborabzügen
Eine der wichtigsten Sicherheitseinrichtungen im Labor sind die Laborabzüge. Arbeiten, bei denen Gase, Dämpfe oder Schwebstoffe in gefährlichen Konzentrationen auftreten können, dürfen zum Schutz der Beschäftigten grundsätzlich nur in funktionssicheren Laboranzügen ausgeführt werden. Mit den wachsenden Anforderungen an deren Schutzfunktionen steigen auch die Maßstäbe zur Beurteilung der Sicherheit und der Leistungsfähigkeit. Nur eine konsequente Durchführung und lückenlose Dokumentation der Prüfungen kann die Sicherheit beim Arbeiten unter Laborabzügen gewährleisten.
Betreibern von Laborabzügen ist längst bekannt, dass die ehemalige DIN-Norm 12924 seit Herbst 2003 durch die europäische Norm EN 14175 ersetzt, bzw. ergänzt wurde.
Seit Dezember 2004 ist nun auch der vierte Teil dieser EN-Norm gültig. In diesem Teil werden verschiedene Vor-Ort-Prüfverfahren beschrieben. Diese Prüfungen haben aus Sicherheitsgründen eine sehr hohe Bedeutung und dürfen deshalb gemäß einschlägigen Verordnungen und Richtlinien nur von sachkundigen bzw. befähigten Personen durchgeführt werden.
Da die Prüfungen gemäß oben genannter Norm wiederholt durchgeführt werden müssen, wird hier, je nach Prüfumfang, sehr viel Arbeitskapazität notwendig und gebunden.
Eine Verlagerung dieser Prüfungen zu einem geeigneten, externen und unabhängigen Dienstleister kann aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten durchaus sinnvoll sein. Die Kalibrierspezialisten von Testo industrial services verfügen über die erforderlichen Fachkenntnisse und die hochgenaue Aus-rüstung um die wichtige Aufgabe der sicherheitstechnischen Prüfungen normgerecht durchzuführen.

Ohne näher auf die detaillierten Normenforderungen einzugehen, kristallisieren sich folgende Hauptbestandteile einer sinnvollen, regelmäßigen Prüfung heraus:

  • Allgemeine Sichtkontrolle des sicherheitstechnischen Zustandes
  • Mechanische Prüfung; Kontrolle der Frontschiebermechanik
  • Ermittlung der Einströmgeschwindigkeit an der Frontschieberöffnung
  • Ermittlung des Abluftvolumenstromes (lüftungstechnischer Anschlusswert)


Die Prüfungen der lufttechnischen Funktion sind von sehr großer Bedeutung. Ist dies doch die einzige, sichere Möglichkeit, die korrekte Funktionsweise des Abzuges sicherzustellen. Selbst die oft eingebauten Dauerüberwachungen sind nicht unbedingt ein Garant für den korrekten Betrieb der Abluftstrecke. Nicht selten werden vermeintlich funktionierende Laborabzüge unwissentlich genutzt ? die möglichen Folgen können erheblich sein.
Damit das Ergebnis dieser lüftungstechnischen Untersuchungen Bestand hat, müssen neben sachkundigem Prüfpersonal auch die benutzten Messgeräte und Messverfahren für diese Aufgabe geeignet sein.

Das zur Messung eingesetzte Equipment muss zum einen intakt und weiterhin gültig, sowie rückführbar kalibriert sein. Für die Messung kann ein Flügelrada-nemometer mit großem Durchmesser und geringer Anlaufgeschwindigkeit, sowie ein Hitzedrahtanemo-meter zum Einsatz kommen. Wird die Messung mit einem Flügelradanemometer durchgeführt, muss selbst bei scheinbar einfachen Flügelrädern die An-laufcharakteristik und der messwertabhängige Fehler berücksichtigt werden.

Die genauere Methode ist die Messung mit dem Hitzedrahta-nemometer. Beim Einsatz dieser Sonde muss die messende Person das Verhalten der Strömungssonde genau kennen. Darüber hinaus muss der Prüfer ausreichend Erfahrung bei der Anwendung dieser Messtechniken besitzen. Ein Fehler von bis zu 20% oder mehr ist bei fehlerhafter Messdurchführung durchaus möglich ? mit verheerenden Auswirkungen auf das Gesamtergebnis. Aus dem Sicherheitsgedanken heraus betrachtet ist dies zwar nicht kritisch, denn die Fehler attestieren immer einen zu niedrigen Messwert.
Der Betreiber wird jedoch aus wirtschaftlicher Sicht daran
interessiert sein, dass seine Abzüge nicht fälschlicherweise ?schlecht geprüft? werden und er be-trieblichen Konsequenzen daraus ziehen muss.
Jedem Betreiber von Laborabzügen ist längst klar, dass er, nicht zuletzt zum Schutz seiner Mitarbeiter, die Pflicht hat, je nach Ergebnis der Prüfung, die Nutzung der Anlagen freizugeben oder ein-zuschränken.
Letztendlich ist die gewissenhaft und lückenlos geführte Dokumentation ein sicheres Maß für die Qualität der Prüfungen. Neben einer eindeutigen und nachvollziehbaren Identifikation des Laborab-zuges sollte auch der Verfahrensablauf der gesamten Prüfung zu erkennen sein. Dies beinhaltet den zur Anwendung gekommenen Prüfkatalog genauso wie den durchgeführten Umfang der Prüfung.
Eine seriös ausgestellte Dokumentation nimmt ferner Bezug auf eingesetzte Prüf- und Hilfsmittel und beschreibt reproduzierbar den Ablauf des Verfahrens. Eine Konformitätsaussage auf dem Do-kument, sowie das Kennzeichnen des geprüften Abzuges mit einer Plakette ist zwar selbstverständlich, sei hier aber der Vollständigkeit wegen erwähnt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der normgerechten Prüfung von Laborabzügen ein sicherheitstechnischer Aspekt zugrunde liegt, mit dem sehr verantwortungsvoll umgegangen wer-den muss.
Sicher ist der Aufwand dieser Prüfungen sehr umfangreich. Die Sicherheitslage sollte jedoch jeden Betreiber von Laborabzügen dazu bewegen, einen hohen Standard zu wählen und sich nicht mit einer ?abgespeckten? Billiglösung zufrieden geben.


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