- Messe
4. Fachkonferenz: Filmische Verunreinigung
26.11. bis 27.11.2019 in Maritim Hotel Ulm inkl. Workshops und Speed-Networking
E-Mobilität, Kleben, Elektronik – immer mehr Firmen beschäftigen sich mit Technischer Sauberkeit und Filmischen Verunreinigungen.
Bei der 4. Fachkonferenz in Ulm berichten Experten unter anderem über:
- Klebtechnik an Elektromotoren
- Anforderungen an elektronische Baugruppen
- Erfahrungen aus der Medizintechnik
- Innovative Verpackungsstrategien
- Wahl der richtigen Reinigungstechnik
- Umsetzung von Richtlinien und Standards
Die Teilnehmer können interessante Informationen und Impulse aus 15 Fachvorträgen sammeln. Wertvolle Kontakte gewinnen Sie auch bei den Workshops. Hier können Sie zudem in kleiner Runde Ihre aktuellen Fragen und Herausforderungen diskutieren und gemeinsam Antworten und Lösungen erarbeiten.
Workshop-Themen:
- Wie vermeide ich filmische Verunreinigungen?
- Wie analysiere ich filmische Verunreinigungen?
- Wie reinige ich richtig und effektiv ab?
- Wie sensibilisiere ich meine Mitarbeiter?
- Welche Kosten lassen sich wie minimieren?
Experten-Interviews zur Fachkonferenz
Gerhard Koblenzer
Geschäftsführender Gesellschafter
LPW Reinigungssysteme GmbH
Was wird Ihr Thema auf der diesjährigen Fachkonferenz sein?
Die Beseitigung filmischer Verunreinigungen ist an sich keine neue Aufgabenstellung. Jedoch haben sich die Anforderungen an die technische Sauberkeit sowohl bei den filmischen als auch bei den partikulären, vor allem bei feinstpartikulären, Verunreinigungen in den vergangenen Jahren wesentlich geändert. Es sind nicht mehr allein die klassischen High-Purity-Branchen (z.B. Halbleiter-, Elektronik-, Medizintechnikindustrie) sondern auch z.B. die Automotive-Industrie, die zunehmend in diesem Segment vor Herausforderungen steht. Als LPW wollen wir den Blick auf die Herausforderungen in der Reinigungstechnik an sich und in der Prozessführung, z.B. in der Lohnreinigung, lenken und unsere Lösungsansätze aufzeigen sowie mit den Fachbesuchern unsere vielfältigen Entwicklungsprojekte zur Diskussion stellen.
Wo sehen Sie bei Filmischen Verunreinigungen aktuell die größten Herausforderungen?
Aus unserer Sicht ist eine der größten Herausforderungen, dass häufig die geforderte Bauteilsauberkeit nur dann erzielt werden kann, wenn die Prozess-Sauberkeit in der Prozesskette die gleiche Aufmerksamkeit erfährt. Hierbei entstehen völlig neue und ungewohnte Aufgabenstellungen an die Prozessplanung, an die Prozessführung und auch an die verfahrenstechnische Auslegung der Anlagentechnik. Der „Mind Set“ aller Beteiligten muss an diese Herausforderung angepasst werden. Das ist zäh und mit viel Überzeugungsarbeit verbunden.
Gibt es dazu bereits Lösungen oder Lösungsideen?
Eine Vielzahl von Lösungsansätzen ist aktuell im Entstehen. Neue Reinigungs- und Trocknungsverfahren sowie die zugehörigen Medienaufbereitungssysteme etablieren sich am Markt. Praxisorientierte Hilfestellungen werden aktuell z.B. durch die Fachausschüsse des FiT erarbeitet und mit Fachleuten abgestimmt. Lösungsansätze für die Nachvollziehbarkeit der Prozesse, verbunden mit der geeigneten analytischen Begleitung und einem funktionierenden Prozessmonitoring sind kurz vor der Marktreife und erlauben ganz neue Ansätze im Anlagenbau, der Fertigungsplanung und auch in der hochwertigen Lohnreinigung auf diesem Gebiet.
Pierre Lorenz
Technical Service Manager (flexible & rigid) Europe
RESINEX Germany GmbH
Was wird Ihr Thema auf der diesjährigen Fachkonferenz sein?
Produktschutz durch die richtige Auswahl an Filmen, mit einem Auszug in die Industrie wie z.B. bei Verschiffung von Metallen nach Übersee. Aber auch den Produktschutz unserer Lebensmittel und eine Idee dazu der den Wünschen der neuen Verpackungsordnung entspricht.
Wo sehen Sie bei Filmischen Verunreinigungen aktuell die größten Herausforderungen?
Die richtigen Dosierungen und Einstellungen zu finden zur Vielzahl der Applikationen und der äußerlichen Rahmenbedingungen.
Gibt es dazu bereits Lösungen oder Lösungsideen?
Natürlich, aber auch abhängig Applikation wie z.B. Barriere bei Lebensmittelverpackungen.
Dr. Markus Rochowicz
Gruppenleiter Reinheitstechnik
Fraunhofer IPA
Was wird Ihr Thema auf der diesjährigen Fachkonferenz sein?
Wir werden ein neues Prüfverfahren vorstellen, den sog. AdhäSa-Analysebaukasten, der in einem Industrieverbund entwickelt und umfangreich erprobt wurde. Damit lassen sich filmisch/chemische Rückstände auf Bauteilen in Minuten prüfen und das Ergebnis steht direkt als Verunreinigungsmasse/Bauteilfläche zur Verfügung.
Wo sehen Sie bei Filmischen Verunreinigungen aktuell die größten Herausforderungen?
Das Thema „Überwachung von Prozessen“ also das Monitoring und auch die „Ursachforschung“ mit laboranalytischen Methoden sind heute schon sehr gut abgedeckt. Was fehlt, ist ein einfaches, robustes und kostengünstiges Verfahren für die „Prüfung von Sauberkeitsspezifikationen im Kunden-Lieferanten-Verhältnis“.
Gibt es dazu bereits Lösungen oder Lösungsideen?
Die vorgestellte Prüfmethode kann diese Lücke schließen und wird zukünftig ein wichtiger Bestandteil der Qualitätssicherung bzgl. filmisch/chemischer Verunreinigungen werden.
Dr. Barbara Tränkenschuh
Projekt Managerin
Oerlikon Balzers Coating Germany GmbH
Was wird Ihr Thema auf der diesjährigen Fachkonferenz sein?
Das Hauptthema wird die Beschichtungsfähigkeit einer Bauteil-Oberfläche aus chemischer Sicht sein. Es wird betrachtet, welche Verunreinigungen durch Reinigung entfernt werden können und welche entfernt werden müssen. Dargestellt wird dies anhand zweier Beispiele, die filmische Verunreinigungen behandeln.
Wo sehen Sie bei Filmischen Verunreinigungen aktuell die größten Herausforderungen?
Die größte Herausforderung ist die Erkennbarkeit von filmischen Verunreinigungen. Wenn nur Teilbereiche der Bauteil-Oberfläche betroffen sind, kann das Problem relativ einfach über eine Änderung der Lichtbeugung bei einer visuellen Sichtprüfung erkannt werden. Wenn die gesamte Oberfläche betroffen ist, liegt ein systematisches Problem vor. Dies wird bei Oerlikon im Rahmen des Projektmanagements zu Beginn eines Neuprojekts betrachtet. Dabei wird die gesamte Fertigungskette von der Rohteil-Herstellung bis zur Beschichtung betrachtet.
Gibt es dazu bereits Lösungen oder Lösungsideen?
Je nach chemischer Natur der filmischen Verunreinigung kann diese beispielsweise durch Messung der Oberflächenspannung oder durch Fluoreszenzmessung detektiert werden.
Yunus Demirtas
Leiter F+E
Ecoclean GmbH
Was wird Ihr Thema auf der diesjährigen Fachkonferenz sein?
Ich werde einen neuen Ansatz zur prozesssicheren Erreichung filmischer Sauberkeit vorstellen und dessen Einsatzmöglichkeiten anhand Anwendungsbeispielen aufzeigen.
Wo sehen Sie bei Filmischen Verunreinigungen aktuell die größten Herausforderungen?
Das Thema ‘‘filmische Verunreinigungen‘‘ ist erst seit ein paar Jahren in den Fokus der Branche gerückt. Ich denke, dass an manchen Stellen die Sensibilität für dieses Thema noch nicht vorhanden ist und das verfügbare Wissen erst noch verinnerlicht werden muss. Für viele Applikationen fehlen ebenfalls noch die angepassten Reinigungstechniken, die Bewertungsgrößen und eine zuverlässige und handhabbare Messtechnik zur Qualitätskontrolle der filmischen Sauberkeit, zum Beispiel nach der Reinigung.
Gibt es dazu bereits Lösungen oder Lösungsideen?
Ja, es gibt viele Ideen und auch Ansätze. Jedoch denke ich, dass sich in nächsten Jahren noch vieles ändern wird. Eine gute Grundlage ist durch die FiT-Richtlinie ‘‘Filmische Verunreinigungen beherrschen‘‘ geschaffen. Aktuell sind Anlagenhersteller damit beschäftigt, ihre Reinigungsanlagen und -prozesse anzupassen oder neue Lösungen zu entwickeln. Ebenfalls werden heute immer mehr Messsysteme, basierend auf bekannte physikalischen Messprinzipien, beispielsweise in Form von unterschiedlichen Handgeräten zur Messung oder Bewertung filmischer Sauberkeit angeboten.
Simone Frick
Freie Beraterin
seals’n‘finishing
Was wird Ihr Thema auf der diesjährigen Fachkonferenz sein?
Auf der Fachkonferenz in Ulm darf ich die Arbeit des VDMA Arbeitskreises LABS vorstellen, in dem ich aktiv bin. Wir, das sind Experten aus der Industrie, größtenteils Zulieferer lackverarbeitender Betriebe aber auch Vertreter der Automobilindustrie, beschäftigen uns mit dem Thema der Sauberkeit für Zulieferprodukte der Lackverarbeitung. Hier geht es zwar nicht ausschließlich um filmische Verunreinigungen, sondern auch um Partikel, trotzdem sind die filmischen ein großes Thema. Wir haben in den vergangenen Jahren eine Spezifikation ins Leben gerufen, das VDMA Einheitsblatt 24364, das allgemeingültige Prüfungen auf lackbenetzungsstörende Substanzen definiert, in Abhängigkeit des bestimmungsgemäßen Einsatzes der Produkte. Mit diesen Prüfungen ist es möglich, die große und praktisch nicht eingrenzbare Gruppe von Substanzen mit entsprechendem Schädigungspotential praxisgerecht zu fassen und ihre schädigende Wirkung nachzuweisen.
Wo sehen Sie bei Filmischen Verunreinigungen aktuell die größten Herausforderungen?
Eine der großen Herausforderungen ist meiner Ansicht nach immer noch der qualitative und quantitative Nachweis entsprechender Substanzen. Es gibt sicherlich bereits viele Analysemethoden, die jedoch teilweise bei der Anwendung mit Polymerbauteilen oder bei günstigen C-Teilen ihre Grenzen haben. Wenn beispielsweise Verunreinigung und Bauteilmaterial im Prinzip chemisch gleichen Ursprungs sind, wird ein exakter Nachweis schwer. Und für kostengünstige C-Teile rechtfertigt sich der Einsatz aufwändiger Analysemethoden häufig aus wirtschaftlicher Sicht nicht.
Gibt es dazu bereits Lösungen oder Lösungsideen?
Ich denke, mit dem VDMA Einheitsblatt 24364 und ähnlichen Spezifikationen haben wir zumindest für den Bereich der Lackierung bereits einen guten Lösungsansatz. Lackbenetzungsstörende Substanzen lassen sich chemisch nicht in einer Gruppe zusammenfassen. Die Quellen von Verunreinigungen mit schädigendem Potential sind extrem vielfältig, die Aufstellung einer allumfassenden Negativ-Liste ist nicht möglich. Ein einfacher chemischer Nachweis aller möglichen Verunreinigungen ist damit ausgeschlossen. Ein Nachweis von LABS erfolgt nicht über den direkten chemischen Nachweis der Substanzen, sondern praxisnah über deren reelle schädigende Wirkung. Die im Einheitsblatt definierten Prüfungen sind darüber hinaus mit verhältnismäßig geringem Aufwand auch von kleineren Betrieben durchführbar.
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