Stefan Killer
Kumovis bringt ersten 3D-Produktionsdrucker mit Reinraumintegration auf den Markt
Das Augenmerk von Kumovis gilt der additiven Fertigung individualisierter Medizinprodukte aus Hochleistungskunststoffen wie PEEK. Nun geht der erste 3D-Drucker in Serie.
– Industrielles FLM-Fertigungssystem für medizinische Produkte aus Hochleistungskunststoffen
– Besserer Schichtzusammenhalt des Medizinprodukts durch homogene Bauraum-Erhitzung auf bis zu 250°C und integriertes Temperaturmanagement-System
– Hohe Prozesssicherheit mithilfe umfassender Monitoring- und Dokumentationsmöglichkeiten
Damit Medizintechniker Implantate und andere Produkte branchengerecht und effizient additiv fertigen können, hat Kumovis den 3D-Drucker R1 entwickelt. Mit dem integrierten Temperierungs- und Filtersystem können Nutzer den Bauraum zum Reinraum machen und die strengen Kriterien für die Zulassung patientenangepasster Medizinprodukte erfüllen. Kumovis R1 ist ab August 2019 verfügbar.
Das patentierte Temperaturmanagement-System in dem 3D-Drucker ermöglicht, den Bauraum homogen auf bis zu 250 Grad Celsius zu heizen, was unter anderem den Schichtzusammenhalt des jeweiligen Medizinprodukts verbessert. Kumovis bietet den Kunden zudem die Möglichkeit, mithilfe eines optionalen Filters den Bauraum zum Reinraum zu machen. So lassen sich Fehlstellen durch Fremdkörper im Bauteil vermeiden. Alle Systeme für ein umfassendes Monitoring sind integriert, Dokumentation und Sicherheit sind damit während des gesamten Druckprozesses gewährleistet.
Prozessoptimierung und –sicherheit haben bei dem Münchner Start-up seit dessen Gründung Priorität. „Wir freuen uns, mit dem Kumovis R1 der Medizintechnik ein ressourcenschonendes Fertigungssystem zu geben, das einerseits ihre hohen Anforderungen erfüllt und andererseits die Verarbeitung von Hochleistungskunststoffen im FLM-Verfahren zur Industriereife führt“, sagte Co-Gründer Stefan Leonhardt. Seit 2017 leitet er zusammen mit Miriam Haerst die Kumovis GmbH. „Zudem ermöglichen wir mit Partnern wie den Software-Experten von Hyperganic künftig den schnellen Zugang zu individuellen Implantaten und Geräten, mit deren Hilfe ein Mehrwert für Patienten und Ärzte geschaffen wird“, fügte er hinzu.
Medizinische Anwendungen neu erfinden
Um die Implantate passgenauer zu gestalten und so die Heilung der Patienten zu fördern, sind eine gute reproduzierbare Mechanik und Maßhaltigkeit nötig. Im Kumovis R1 kommt hierfür eine lokale Kühlung zum Einsatz, die durch die firmeneigene Hardware und eine Software der Hyperganic Technologies AG bewerkstelligt wird. Deren Geschäftsführer Lin Kayser über die Kooperation mit Kumovis: „Hyperganic arbeitet eng mit Druckerherstellern zusammen, um tiefgreifende Innovationen zu ermöglichen. Ich bin seit Anfang an von der Vision der Kumovis-Gründer beeindruckt, die additive Fertigung für medizinische Anwendungen durch neue Materialien und fortgeschrittene Prozesstechnologie neu zu erfinden. Wir sind davon überzeugt und freuen uns, die Zusammenarbeit mit ihnen weiter zu vertiefen.“
Unter anderem mit der softwarebasierten Drucksteuerung Hyperganic Print ermöglicht Kumovis dem Nutzer, die Drucke über das gesamte Bauteil hinweg zu optimieren. Die Oberfläche ist so gestaltet, dass sich Prozesse nutzerspezifisch anpassen und automatisieren lassen. Ob Druckvorbereitung, Objektorientierung oder technischer Support, medizinische Interessen und Vorgehensweisen standen während der gesamten Entwicklung im Fokus. Der Kumovis R1 ist ab 1. August 2019 per Direktvertrieb oder als Subscription-Modell verfügbar. Drei Maschinen sind bei Pilotkunden bereits im Einsatz.
KUMOVIS GmbH
81369 München
Germany