Qualifiziert fürs Weltall
Messtechnik von Endress+Hauser verrichtet nicht nur auf der Erde zuverlässig ihren Dienst: Bereits seit vielen Jahren werden Sensoren der zur Endress+Hauser Gruppe gehörenden Innovative Sensor Technology IST AG erfolgreich in Raumfahrtprojekten genutzt. Nun hat eine Serie von Platin-Temperatursensoren, die auf Dünnschicht-Technologie basiert, die so genannte ESCC-Qualifizierung der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA erhalten. Damit sind die Sensoren für den Einsatz im All standardisiert und können auf sämtlichen Missionen verwendet werden.
Früher hat die ESA bei ihren Projekten vor allem mit drahtgewickelten Temperatursensoren gearbeitet. Bei diesen wird ein dünner Platindraht so oft um eine Keramikplatte gewickelt, bis der gewünschte Widerstand erreicht ist. Doch diese Sensoren hielten den starken Vibrationen sowie den enormen Temperaturschwankungen im All häufig nicht stand. Daher war die ESA auf der Suche nach einer robusten Alternative – und fand sie in der Dünnschicht-Technologie der Innovative Sensor Technology IST AG. Weil die Struktur des Platinwiderstands hier fest mit der Keramikfläche des Sensors verbunden ist, haben diese Temperaturfühler mit den harschen Bedingungen im All kein Problem.
Um die hohen Anforderungen der ESA zu erfüllen, hat der Sensorspezialist eine Produktserie angepasst und weiterentwickelt. Tests zeigten, dass die Sensoren auch bei 70.000 Messzyklen von minus 200 bis plus 200 Grad Celsius stabile Messergebnisse liefern. Zudem sind sie kompakt gebaut, leicht und ohne bewegliche Teile. Als Nächstes werden die Sensoren unter anderem beim Weltraumteleskop Euclid zum Einsatz kommen: Damit möchte die ESA ab 2022 sechs Jahre lang im Weltraum nach dunkler Materie und der dunklen Energie forschen.
Endress+Hauser AG
4153 Reinach BL 1
Switzerland