Gerresheimer stellt metallfreie Spritze vor
Primärverpackung für anspruchsvolle Medikamente
Biopharmaka weisen eine Reihe von Besonderheiten auf. Sie sind teilweise hochviskos und neigen zudem im Einzelfall zu Interaktionen mit Silikonöl oder beispielsweise Wolframrückständen aus der Spritzenfertigung. Gerresheimer bietet für diese Anwendungen daher integrierte Dünnwandkanülen zur besseren Entleerbarkeit der Spritze an. Zudem schafft die spezielle Silikonölbehandlung zur Reduktion von freiem Silikonöl (Baked-on) und die "metallfreie" Fertigung ohne Wolframdorn ein perfektes Primärpackmittel für diese anspruchsvollen Medikationen.
Metallfreie Spritze
Ein Problem beim Einsatz von Spritzen können Spuren von Wolfram oder anderen Metallen sein, die gelegentlich bei der Formung des Spritzenkonus in der Bohrung zurückbleiben. Insbesondere für auf biotechnologisch hergestellten Wirkstoffen basierende Medikamente benötigen die Kunden daher vorfüllbare Spritzen, bei denen Metallverunreinigungen idealerweise ausgeschlossen sind. Mit der Entwicklung einer innovativen, zum Patent angemeldeten Fertigungstechnologie konnte Gerresheimer diesem Wunsch entsprechen und eine metallfreie 1 ml long Luerlock Gx RTF Spritze serienreif machen. Ein Transfer auf weitere Luerlock Spritzengrößen oder auf Luerkonus-Spritzen verschiedener Größe ist jederzeit möglich. Der für die Konusformung eingesetzte Dorn besteht bei der neuen Technologie nicht mehr aus dem üblicherweise eingesetzten Wolfram oder einem alternativen Metall, sondern aus einer speziellen Keramik. Externe Tests zeigen, dass das neue Verfahren der Konusformung rückstandsfrei arbeitet. Es werden also nicht nur Metallspuren, sondern auch Verunreinigungen durch die verwendete Keramik ausgeschlossen. Vom Institut Fresenius wurden weder Keramikpartikel gefunden noch in einer separaten Biokompatibilitätsstudie Gewebereaktionen nachgewiesen.
Die metallfreie 1 ml long Luerlock Gx RTF Spritze wird von Gerresheimer auf der Messe Pharmapack am 1. - 2. Februar 2017 in Paris vorgestellt. Ausführliche Informationen erhalten Messebesucher auf dem Gerresheimer Stand.
Einbrennsilikonisierung zur Reduzierung von freiem Silikonöl
Für die Lagerung und Verabreichung biotechnologischer Medikamente werden sehr häufig vorfüllbare Spritzen genutzt. Sie sind in aller Regel silikonisiert, um möglichst geringe und über die Lagerungsdauer konstante Kräfte beim Einsatz der Spritze sicherzustellen. Zusätzlich hydrophobisiert die Silikonisierung die Glasoberfläche und sorgt auf diese Weise für eine vollständige Entleerbarkeit des Medikaments sowie eine geringe Wechselwirkung des Wirkstoffs mit dem Glas. Hohe Silikonmengen führen allerdings zur Bildung kleinster Silikontröpfchen in der Lösung, an denen der Wirkstoff koagulieren kann und dann nicht mehr bioverfügbar ist. Gerresheimer hat daher für seine in Europa und USA patentierten Gx Baked-on RTF Spritzen eine Technologie entwickelt, die eine lückenlose Beschichtung mit möglichst geringen Silikonmengen erreicht. Bei diesem Verfahren wird eine Silikonöl-Emulsion in den Spritzenkörper gesprüht und anschließend durch Erhitzen auf der Oberfläche fixiert. Trotz der deutlich geringeren eingesetzten Silikonmenge und der entsprechend minimierten Belastung mit freien Silikontröpfchen bieten die Spritzen eine zuverlässige Gleitbeschichtung sowie über die gesamte Lagerungsdauer stabile Losbrech- und Gleitkräfte. Zusätzlich bietet Gerresheimer eine Ausstattung der Spritzen mit Dünnwandkanülen an, welche die Verabreichung der häufig hochviskosen Medikamente durch ihre verbesserten Durchflusseigenschaften erleichtern.
Gerresheimer AG
40468 Düsseldorf
Deutschland