„Wir sind da.“ – großer Auftritt von Arburg auf Weltleitmesse K 2016
- Weltpremiere: Neuer Allrounder mit 6.500 kN Schließkraft, neuer Steuerung und neuem Design
- Publikumsmagnet: Zehntausende Besucher erleben Highlights „live“ auf dem Messestand
- Alles von Arburg: Allrounder, Freeformer, Industrie 4.0 und innovative Anwendungen
Wer sich auf der Weltleitmesse K 2016 in Düsseldorf (Deutschland) über Neuheiten und Trends im Spritzgießen und in der industriellen additiven Fertigung informieren wollte, kam an Arburg nicht vorbei. Vom 18. bis 26. Oktober 2016 präsentierten insgesamt mehr als 400 Mitarbeiter und Handelspartner aus 53 Ländern zwölf innovative Exponate auf dem eigenen Messestand, weitere 15 konnten die Fachbesucher auf Partnerständen sehen. Publikumsmagnet war der neue hybride Allrounder 1120 H – mit 6.500 kN Schließkraft die nun größte Arburg-Spritzgießmaschine. Wegweisend sind auch seine visionäre Gestica-Steuerung sowie das ästhetische und funktionelle neue Design, in dem diese Weltpremiere präsentiert wurde. Das laut Messezeitung wohl begehrteste Give-Away auf der K 2016 waren die Silikon-Armbanduhren von Arburg.
„Unsere wegweisende Großmaschine läutet die nächste Allrounder-Generation ein. Die Resonanz darauf war überwältigend; wir sind äußerst zufrieden. Offensichtlich haben wir die Wünsche unserer Kunden punktgenau getroffen“, resümiert Michael Hehl, geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung bei Arburg: „Kaum ein anderer Hersteller bietet ein so breites Spektrum für die produktionseffiziente Fertigung von Kunststoffteilen. Vom Großserienartikel bis zur Losgröße 1 haben wir innovative Anwendungen und Techniken gezeigt und unsere Innovationskraft einmal mehr eindrucksvoll zur Schau gestellt.“
Neues Markenversprechen „Wir sind da.“
„Unser Angebot reicht aber weit über diese technologischen Leistungen hinaus“, betont die geschäftsführende Gesellschafterin Juliane Hehl: „Auf der K 2016 haben wir unser Markenversprechen in einem speziellen Key-Visual kombiniert zu ‚Hallo Träume. Wir sind da. ‘ Damit meinen wir: Wir sind da, wo unsere Kunden sind – regional, technologisch, mental, physisch. Auf uns kann man sich verlassen wie in einer guten Familie. Wir versprechen unseren Kunden und Partnern, dass wir uns kompromisslos für sie einsetzen, was diese in Düsseldorf hautnah spüren konnten. Wir hatten Tausende internationale Besucher und eine überaus gute Stimmung auf dem Stand. Mehr geht fast nicht!“
Arburg überrascht Fachwelt
Nach der Sensation des Freeformer-Launchs auf der K 2013 feierte in diesem Jahr der hybride Allrounder 1120 H Weltpremiere. Damit erweitert Arburg sein Schließkraftspektrum um 30 Prozent auf jetzt 6.500 kN. „Zusammen mit dem neuen Maschinendesign und der visionären Gestica-Steuerung ist uns eine wahrhaft ‚große‘ Überraschung gelungen, die das Fachpublikum wieder einmal staunen ließ und reichlich Gesprächsstoff lieferte“, führt Vertriebsgeschäfts¬führer Gerhard Böhm aus. „Unsere Exponate haben ein breites Branchen- und Anwendungsspektrum abgedeckt und kamen bei den Besuchern sehr gut an. Wir haben alles in allem so viele und qualitativ gute Messegespräche geführt wie kaum zuvor.“ Das Interesse an hochwertiger Spritzgießtechnik „Made in Germany“ sei weltweit ungebrochen groß. Von der elektrischen Einstiegsmaschine bis zu komplexen Turnkey-Anlagen und dem Freeformer für die industrielle additive Fertigung hatte Arburg für jede Branche und Anwendung produktionseffiziente Lösungen dabei.
Trendthema Industrie 4.0
Industrie 4.0 war auf der K 2016 in aller Munde. Technikgeschäftsführer Heinz Gaub erklärt den Clou des Arburg-Exponats zu diesem Trendthema: „Am Beispiel eines ‚smarten‘ Kofferanhängers haben wir das Potenzial für die räumlich verteilte Fertigung und Individualisierung von Serienteilen in Losgröße 1 demonstriert. Dazu wurde eine Allrounder-Spritzgießmaschine mit einem Freeformer für die industrielle additive Fertigung kombiniert und das Produkt kundenspezifisch individualisiert.“
Nach dem Spritzgießen der beiden Halbschalen mit einem vertikalen Allrounder 375 V und Integrieren eines NFC-Chips wurden die Auftragsdaten für den weiteren Produktions¬ablauf auf dem Chip gespeichert und das Bauteil somit selbst zum Informations- und Datenträger, der sich an den einzelnen Stationen identifizierte und seinen weiteren Herstellprozess selbst steuerte. Dazu zählten das Auflasern der Adressdaten eines QR-Codes und das additive Auftragen einer 3D-Grafik mit dem Freeformer. Das Arburg Leitrechnersystem speicherte alle Prozess- und Qualitätsdaten auf einem zentralen Server. Über die individuelle Website des personalisierten Produkts kann man alle Prozess- und Qualitätsdaten jederzeit zu 100 Prozent rückverfolgen. Am zentralen Infopunkt „Industrie 4.0“, der letzten von fünf Stationen, verdeutlichte Arburg zudem Vorteile und einige derzeit denkbare Geschäftsmodelle von Industrie 4.0. Dazu zählen neben der Rückverfolgbarkeit weitere datengestützte Aktionen, über den integrierten NFC-Chip im Kofferanhänger, wie etwa die Online-Bestellung von Broschüren.
Als Beispiel für „Smart Service“ wurde auf einem hydraulischen Allrounder 270 S das neue Fernwartungs-Tool vorgestellt, das einen schnellen, effizienten und sicheren Online-Support ermöglicht. Dafür ist die Spritzgießmaschine mit einem Servicerouter und integrierter Firewall ausgerüstet. Störungen und Prozessabläufe lassen sich durch den Online-Support effizient analysieren und optimieren. Das reduziert unnötige Wartezeiten und Maschinenstillstände und damit auch Kosten.
Neue Maschinentechnik
Erstmals zu sehen war in Düsseldorf auch ein Allrounder Cube 2900, der in 8,5 Sekunden Zykluszeit mit einem 32+32-Würfelwerkzeug des Partners Foboha zweifarbige Flip-Top-Verschlüsse für Pril-Spülmittelflaschen von Henkel produzierte. Die Entnahme der Spritzteile und das Verdeckeln fanden zykluszeitneutral statt. Der Ausstoß konnte bei dieser Anwendung um zehn Prozent gesteigert werden, und das bei 25 Prozent weniger Energiebedarf. Die neue Baureihe, die es mit Schließkräften von 2.900 und 4.600 kN gibt, hat Arburg detailliert auf schnelllaufende Anwendungen mit Würfelwerkzeugen mit bis zu 16 Tonnen Gewicht abgestimmt.
Für den wirtschaftlichen Einstieg in die elektrische Spritzteilefertigung gibt es seit dem Frühjahr 2016 die Baureihe Golden Electric. Die neuen elektrischen Maschinen mit Schließkräften von 600 bis 2.000 kN bieten dank konsequenter Standardisierung ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Auf der K 2016 produzierte ein Allrounder 470 E Golden Electric mit einem 32-fach-Werkzeug Schutzabdeckungen für ein Health Care-Produkt.
Auf dem Stand des Arburg-Partners Lauffer Maschinenfabrik wurde zudem die neue vertikale Drehtischmaschine Allrounder 2000 T mit 2.000 Millimetern Tischdurchmesser vorgestellt. Das neue Maschinenkonzept zeichnet sich durch eine sehr kompakte Aufstellfläche, ergonomische Tischhöhe von nur 850 Millimetern und viel Platz für größere Werkzeuge aus.
Innovative Anwendungen
Ein Anwendungs-Highlight waren LSR/LSR-Uhren „ready-to-use“ im Arburg-Design. Das zugehörige Know-how im Mehrkomponenten-Spritzgießen sowie in der Automation und Verarbeitung von Flüssigsilikon (LSR) wurde mit einer effizienten Turnkey-Anlage demonstriert. Ein elektrischer Zwei-Komponenten-Allrounder 570 A produzierte im 75-Sekunden-Spritzgießtakt vollautomatisch zwei zweifarbige Armbänder aus den Flüssigsilikonen (LSR) Silopren 2670 und 2620.
Nicht minder spektakulär war die Fertigung von gebrauchsfertigen Design-Klapptrittschemeln. Idee, Design und Umsetzung dieser Anwendung stammen von Arburg. Im Mittelpunkt der Turnkey-Anlage stand die neue hybride Hochleistungsmaschine Allrounder 1120 H mit 6.500 kN Schließkraft, die in einer Zykluszeit von rund 60 Sekunden je einen 1.092 Gramm schweren Trittschemel fertigte. Das neue Robot-System Multilift V 40 entnahm die acht Einzelteile aus dem Familienwerkzeug und legte diese auf einen Rundtakttisch ab. Dort wurden die beiden Hälften des Trittschemels vormontiert und über eine Wendestation an einen Sechs-Achs-Roboter übergeben, der an den Füßen Stopper ergänzte und die gebrauchsfertig montierten Trittschemel auf ein Förderband ablegte. Bei diesem Konzept arbeiteten der lineare und der Sechs-Achs-Roboter Hand in Hand, d. h. der Sechs-Achs-Roboter kommunizierte direkt mit dem Multilift V 40, der wiederum an die Gestica-Maschinensteuerung angebunden war.
Eine innovative Leichtbau-Anwendung war das physikalische Schäumen mit Profoam, wobei das Kunststoffgranulat bereits in einer Granulatschleuse vor der Spritzeinheit mit gasförmigem Treibfluid angereichert wird. Ein hydraulischer Allrounder 630 S mit neuer, fünf Liter fassender Granulatschleuse produzierte in einer Zykluszeit von rund 60 Sekunden einen Strukturdeckel aus PC (GF) für das Pkw-Interieur. Durch eine dynamische Werkzeugtemperierung ließ sich trotz Schäumtechnik eine hochglänzende Oberfläche erzeugen.
Das Sichtbauteil war konsequent schäumgerecht ausgelegt und erfüllte mit einer Wandstärke von nur 1,8 Millimetern dieselben Anforderungen wie ein im Kompaktspritzgießen gefertigtes 2,5 Millimeter starkes Spritzteil. Mit rund 213 Gramm war der Strukturdeckel daher insgesamt rund 24 Prozent leichter als ein vergleichbares Kompaktbauteil.
Am Beispiel von Petrischalen wurde eine kosteneffiziente, kompakte und produktive Lösung für die Herstellung von medizintechnischen Massenartikeln gezeigt: Ein elektrischer Allrounder 470 A in Reinraumausführung fertigt rund 4.500 Ober- und Unterteile in der Stunde, das entspricht einem Ausstoß von rund 16 Millionen Stück im Jahr. Die Petrischalen-Hälften aus PS wurden mit einem 2+2-fach-Etagenwerkzeug in einer Zykluszeit von 3,2 Sekunden produziert, in einem Fördersystem zusammengeführt, verdeckelt und gestapelt.
Aktueller Stand der additiven Fertigung
Neben dem Freeformer, der auf der K 2016 „smarte“ Kofferanhänger individualisierte, präsentierte Arburg zwei weitere Freeformer. Einer verarbeitete als neues Material den Hochtemperatur-Kunststoff PEI. Bemerkenswert war bei dieser Anwendung auch die Schichthöhe von nur rund 0,14 Millimetern und damit verbunden die Bauteilqualität. In einer Kleinserie von 70 Stück entstanden je 0,09 Gramm schwere Abstandshalter, die in Allrounder-Spritzgießmaschinen verbaut werden. Der dritte Freeformer fertigte ein Kniehebel-Modell (1:16). Der „Klotz“ aus rund 100 Millionen Tropfen füllte praktisch den gesamten Bauraum aus. Nach Auflösen der Stützstruktur im warmen Wasserbad verfügte das 738 Gramm schwere Modell – wie der Kniehebel einer „richtigen“ Spritzgießmaschine – über rund 30 bewegliche Gelenke.
ARBURG GmbH + Co KG
72290 Loßburg
Deutschland