Neu auf der Cleanzone: AMC-Workshop

Auf der Cleanzone 2016 findet am Vormittag des 8. November erstmals ein Workshop zu Airborne Molecular Contamination (AMC) statt. In der Reinraumtechnik liegt neben der reinen Partikelkontrolle das Augenmerk heute auf der Messung und Eliminierung chemischer Verunreinigungen in der Luft und auf Oberflächen. Ruth Lorenz, Bereichsleiterin Technology & Production bei der Messe Frankfurt führt aus: „Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr den Besuchern einen Workshop zu diesem hochaktuellen Thema anbieten können. Mit der Veranstaltung greifen wir gezielt eine der zentralen Herausforderungen der Branche auf, die für die Produktion im Reinraum immer wichtiger wird.“ Der Organisator des Workshops ist Markus Thamm von Cleanroom.de. Er fasst die Ziele der Veranstaltung zusammen: „Es geht darum Anwender und Hersteller an einen Tisch zu bekommen. Im momentanen Status der Entwicklung ist es ganz wichtig, dass die Anwender ihre Anforderungen und Probleme schildern, damit die Hersteller entsprechende Produktinnovationen entwickeln können.

Im Workshop gibt es zwei Fokusvorträge. Es sprechen Frank Spehl    von Mann + Hummel und Dr. Peter Heinrich von Artemis Control. Wer am Workshop teilnehmen möchte, bucht über www.cleanzone.messefrankfurt.com ein Kongressmodul. Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Protagonisten aus der Halbleiterindustrie, Luft- und Raumfahrttechnik sowie der High-End Kunststoffbranche.

Zu den Airborne Molecular Contaminants, die im Fokus des Interesses stehen, weil sie Schäden bei der Produktion verursachen können,  gehören Substanzen wie Ammoniak, Salzsäure, Schwefelverbindungen, Silikone oder organische Verbindungen. Im Moment stellen diese Moleküle vor allem Hersteller aus der Mikrotechnologie vor neue Herausforderungen. Markus Thamm ist sich jedoch sicher, dass diese Verunreinigungen auf lange Sicht hin auch für die Herstellung in den   Life Science Bereichen mehr Bedeutung erlangen: „Hier besteht die Gefahr, dass sich durch Reaktionen neue Stoffe bilden oder die genannten Substanzen beispielsweise als Nährmedien für Mikroorganismen dienen können.“ Die Luftreinheit anhand chemischer Konzentrationen ist sowohl in EN ISO 14644 als auch in der VDI 2083 hinterlegt.

Im Workshop geht es in erster Linie um Entwicklungen in der Mess- und Filtertechnik. Filter für luftgetragene chemische Substanzen sind in den meisten Fällen Sonderanfertigungen für den Kunden. Zuerst muss mit dem Anwender zusammen ermittelt werden, welche Moleküle in seinem Produktionsprozess zu Ausfällen führen können. Entsprechend der Ergebnisse kann der Filterhersteller dann den passenden Filter konzipieren. Was die Messtechnik betrifft, können Ammoniak und Säuren schon gut in Echtzeit über Monitoringsysteme erfasst werden. Für Silikone und Epoxide arbeitet die Industrie an entsprechenden Lösungen. Um diese Substanzen zu erfassen, müssen im Moment noch Platten ausgelegt und analysiert werden mit dem Nachteil, dass man nicht genau weiß, zu welchem Zeitpunkt die Verunreinigung stattgefunden hat.

Über innovative Produkte und neue Lösungsansätze können sich die Anwender auf der Cleanzone im AMC-Workshop, im direkten Austausch mit Fachleuten oder bei den Herstellern auf ihren Ständen direkt informieren.