Erster Ringversuch zur Ermittlung der Wiederfindungsrate von Testpartikeln gemäß VDA 19 Teil 1

Aufbau des für den Ringversuch eingesetzten Gebrauchsnormals „PartikelMaster“.

Die Vorgabeanalyse gibt die genaue Anzahl und Größenverteilung der Testpartikel auf dem Gebrauchsnormal an.

Normpartikel / Testpartikel aus Aluminium.

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Im Oktober 2016 startet Marhan - Normpartikel den ersten Ringversuch für zur Ermittlung der Wiederfindungsrate von Testpartikeln gemäß VDA 19 Teil 1. Mit ihrer Teilnahme erhalten Unternehmen und Prüflabore, in denen Sauberkeitsuntersuchungen gemäß VDA 19 Teil 1 durchgeführt werden, einen Nachweis über die Wiederfindungsrate von Testpartikeln durch eine unabhängige Stelle. Dies kann im Besonderen bei Akkreditierungen oder Auditierungen sehr hilfreich sein.

Nach der Anmeldung erhalten die Teilnehmer ein Gebrauchsnormal mit individueller Testpartikelbelegung, das sogenannte „PartikelMaster“, ohne Vorgabeanalyse. Dabei handelt es sich um einen Objektträger aus Glas, der kontrolliert mit Testpartikeln kontaminiert ist. Die Testpartikel sind in einer Weise auf dem Objektträger fixiert, dass sie sich bei der Extraktion einer Sauberkeitsuntersuchung ablösen und so in den Prozessablauf der Sauberkeitsuntersuchung, Extraktion – Trocknung – Filterhandhabung – Mikroskopie, eingebracht werden. Die Anzahl und Größenverteilung der Normpartikel auf dem Objektträger wird mikroskopisch ermittelt und das Ergebnisprotokoll, die sogenannte Vorgabeanalyse, wird dem kontaminierten Objektträger beigelegt. Sie ist Bestandteil des Normals und gibt eine Information über die genaue Partikelanzahl und Größenverteilung der Testpartikel auf dem Objektträger. Auf diese Weise wird ein Gegenstand mit bekanntem Verschmutzungsgrad erzeugt.

Da die Vorgabeanalyse den Teilnehmern des Ringversuchs zunächst nicht übermittelt wird, ist ihnen der Grad der Verschmutzung des Objektträgers zum Anwendungszeitpunkt noch nicht bekannt. Die Teilnehmer führen eine Sauberkeitsuntersuchung gemäß VDA 19 an dem Gebrauchsnormal durch und übermitteln das Ergebnisprotokoll an Marhan - Normpartikel. Marhan errechnet daraufhin die Wiederfindungsraten der Testpartikel aller Teilnehmer und stellt ihnen jeweils ihr eigenes Ergebnis, zusammen mit der entsprechenden Vorgabeanalyse, zur Verfügung. Zudem erhalten alle die errechneten Wiederfindungsraten der anderen Teilnehmer in anonymisierter Form. Diese Vorgehensweise ermöglicht es den teilnehmenden Laboren, ihr eigenes Ergebnis mit den Ergebnissen der anderen Teilnehmer zu vergleichen und sich so selbst einzustufen. Darüber hinaus bietet die Ermittlung der Wiederfindungsrate von Testpartikeln einen wertvollen Einblick in die Fähigkeit aller zu einer Sauberkeitsuntersuchung gehörenden Prozessabläufe wie Extraktion, Nachspülprozedur, Filterhandhabung und Trocknung  sowie einen Nachweis über die Funktionalität des gesamten Prüfequipments von den Extraktionsgeräten über den Trockenofen bis hin zum Mikroskop. Die Teilnahme an dem Ringversuch beinhaltet das Gebrauchsnormal „PartikelMaster“, die Berechnung der persönlichen Wiederfindungsrate von Testpartikeln und die Übermittlung der Gesamtergebnisse. Somit bietet Marhan – Normpartikel eine sehr aussagefähige Alternative zu herkömmlichen Ringversuchen im Bereich der Technischen Sauberkeit, bei denen den Teilnehmern in der Regel Objekte mit nicht exakt bekanntem Verschmutzungsgrad zur Verfügung gestellt werden. Mit Hilfe des oben beschriebenen Gebrauchsnormals besteht nun die Möglichkeit, die Ergebnisse aller Teilnehmer zu berechnen, was wiederum erstmals eine genaue prozentuale Einstufung der eigenen Leistung ermöglicht. Dennoch möchte das Verfahren nicht mit Ringversuchen konkurrieren, bei denen Original Bauteile für eine Vergleichsmessung eingesetzt werden. Auch die korrekte Durchführung einer Extraktion an nicht standardisierten Objekten ist in der Praxis sehr wichtig.

Für eine Teilnahme ist jedes unabhängige und jedes betriebseigene Labor welches Sauberkeitsuntersuchungen gemäß VDA 19 durchführt zugelassen. Marhan - Normpartikel verpflichtet sich im Zusammenhang mit dem Ringversuch, Ergebnisse niemals in Zusammenhang mit dem Namen oder einem Hinweis auf das Labor / das Unternehmen in welchem die Sauberkeitsuntersuchung für das entsprechende Testergebnis durchgeführt wurde, an Dritte weiterzugeben. Nach einer erfolgreichen Teilnahme stellt Marhan – Normpartikel allen Teilnehmern ein Zertifikat mit ihrem entsprechenden individuell erzielten Ergebnis als Nachweis gegenüber Kunden oder Auditoren aus.

Nach der erfolgreichen Einführung des ersten Ringversuchs zu der in VDA 19 Teil 1 beschriebenen Qualifizierungsmöglichkeit einer Sauberkeitsuntersuchung über die Ermittlung der Wiederfindungsrate von Testpartikeln, ist eine fortlaufende, jährlich stattfindende Wiederholung des Tests geplant. Dies ermöglicht den Teilnehmern eine periodisch wiederkehrende Möglichkeit zur Überwachung Ihrer Prozessablaufe und der Funktionalität der Laborgeräte. Zudem sind die Teilnehmer fortlaufend über die Qualität der eigenen Prozesse im Vergleich zu anderen Einrichtungen informiert, was ggf. einen Handlungsbedarf zur Optimierung derselben aufzeigt. Da Marhan – Normpartikel als führender Hersteller von Norm- bzw. Testpartikeln die für den Test erforderlichen Gebrauchsnormale selbst produziert, ist eine aufwändige Koordination von entsprechenden Bauteilen nicht erforderlich. Dadurch ergibt sich zu der gegenüber den bislang durchgeführten Ringversuchen deutlich stärkeren Aussagefähigkeit, auch eine deutlich geringere Teilnahmegebühr. Betriebseigenen Laboren wird eine zyklische Überwachung der Fähigkeit von Prozessabläufen und Laborgeräten, sowie die Dokumentation dieser Ergebnisse gemäß DIN EN ISO 9001 empfohlen. Akkreditierte Labore sind im Rahmen staatlicher Zulassungsverfahren zu einer  regelmäßigen Teilnahme an Ringversuchen verpflichtet. In DIN EN ISO / IEC 17025 wird eine jährliche Teilnahme gefordert. So kann die Qualität der Ergebnisse von Prüflaboren belegt und die eigene Kompetenz nachgewiesen werden. Bisher haben sich bereits sehr viele Labore, unter anderem auch betriebseigene Labore namhafter internationaler Automobilhersteller sowie deren Zulieferer, für den Ringversuch angemeldet. Eine Anmeldung ist für dieses Jahr noch bis zum Stichtag am 31. Oktober 2016 möglich. Je höher die Teilnehmerzahl, umso näher rückt wiederum das auch durch diese Maßnahme geförderte Ziel, die Vergleichbarkeit der Ergebnisse von Sauberkeitsuntersuchungen zu erhöhen.