Chinaplas 2016: Arburg zeigt gesamtes Spektrum der Kunststoffteilefertigung

Von der additiven Fertigung mit dem Freeformer (Bild Mitte) bis zum Spritzgießen mit Allroundern: Auf der Chinaplas 2016 zeigt Arburg sein komplettes Produktspektrum für die effiziente Herstellung von Kunststoffteilen. (Foto: Arburg) / From additive manufacturing with the Freeformer to injection moulding with Allrounders: Arburg will present its entire product range for the efficient production of plastic parts at the Chinaplas 2016. (Photo: Arburg)

Für IML-Becher und weitere Dünnwandanwendungen in der Verpackungsindustrie bietet Arburg Allrounder-Spritzgießmaschinen in Packaging-Ausführung. (Foto: Arburg) / Arburg offers "Packaging" versions of its Allrounder injection moulding machines for the production of IML boxes and other thin-walled applications in the packaging industry. (Photo: Arburg)

- Spritzgießen: Elektrischer Allrounder produziert Tabletten-Spalter in Großserie
- Additive Fertigung: Freeformer für Prototyping eines Medizintechnik-Artikels
- IML-Anwendung: Schnelllaufender hybrider Allrounder in Packaging-Ausführung

Vom 25. bis 28. April 2016 präsentiert Arburg auf der Chinaplas 2016 in Shanghai das gesamte Spektrum der Kunststoffteilefertigung – vom Einzelteil bis zur Großserie. Auf dem Stand E1G01 in Halle E1 demonstriert ein Freeformer am Beispiel „Tabletten-Spalter“ die effiziente additive Fertigung von Designmustern und Prototypen. Das gleiche Produkt wird auf einer elektrischen Spritzgießmaschine in Serie gefertigt. Zu sehen ist zudem eine schnelllaufende Dünnwandanwendung: Ein hybrider Allrounder in Packaging-Ausführung produziert in einer Zykluszeit von rund 3,2 Sekunden je vier IML-Behälter.

„Als eine der weltweit wichtigsten Messen der Kunststoffbranche ist die Chinaplas für uns von großer Bedeutung. Arburg wächst im chinesischen Markt, weil immer mehr Spritzgießer nach hochwertigeren Maschinen verlangen und ihr Vertrauen in unsere High-end-Technik und die hohe Kompetenz unserer Mitarbeiter legen“, sagt Zhao Tong, Leiter der Arburg-Organisationen in China.“In Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern zeigen wir in diesem Jahr z. B. eine hybride Hochleistungsmaschine, die IML-Becher für den Verpackungsbereich produziert. Zudem präsentieren wir die Fertigung von Tabletten-Spaltern – einmal in Großserie mit einem elektrischen Allrounder und einmal in kleinen Stückzahlen mit dem für die additive Fertigung ausgelegten Freeformer. Das kann in dieser Form nur Arburg.“

Verpackungsindustrie: Allrounder „Packaging“

Speziell für Dünnwandanwendungen in der Verpackungs¬industrie präsentiert Arburg auf der Chinaplas 2016 einen hybriden Allrounder in Packaging-Ausführung. Die schnelllaufende Hochleistungs-Spritzgießmaschine der Baureihe Hidrive bietet hohe Produktivität bei gleichzeitig reduziertem Energiebedarf.
Bei der IML-Anwendung kommt ein 2+2-fach-Etagenwerkzeug zum Einsatz. Im Vergleich zu einem herkömmlichen 4-fach-Werkzeug kann durch die Etagentechnik auf eine kleinere Maschinen-Baugröße zurückgegriffen werden: Der hybride Allrounder 570 H mit einer Schließkraft von 1.800 kN produziert je vier 200-ml-IML-Butterbehälter in einer Zykluszeit von rund 3,2 Sekunden. Die Automation übernimmt ein zweiachsiges Robot-System. Es legt auf der festen und beweglichen Werkzeugplatte je zwei sogenannte Butterfly-Labels ein und entnimmt die Fertigteile vom Mittelblock.

Elektrischer Allrounder für effiziente Serienfertigung

Ein elektrischer Allrounder produziert in Shanghai mit einem 8-fach-Werkzeug Tabletten-Spalter aus PC für die Medizintechnik. Die Zykluszeit beträgt rund 25 Sekunden, das Spritzteilgewicht 18 Gramm. Die elektrische Spritzgießmaschine ist aufgrund ihrer hohen Präzision, Schnelligkeit und ihres emissionsarmen Betriebs für die Herstellung medizintechnischer Artikel prädestiniert. Für die Entnahme kommt ein Robot-System Multilift Select von Arburg zum Einsatz.

Freeformer für Prototypen und Funktionsbauteile

Auf der Chinaplas 2016 fertigt ein Freeformer ebenfalls Tablettenspalter aus PC für die Medizintechnik – aber anders als der Allrounder nicht in Großserie, sondern werkzeuglos in kleinen Stückzahlen. Nach Entfernen der Stützstrukturen im Wasserbad lässt sich das zweiteilige Bauteil mit Gelenk z. B. als Designmuster sowie für Funktionstests nutzen. Auf teure Aluminium-Werkzeuge kann somit fallweise verzichtet und dadurch ein neues Produkt schneller serienreif gemacht werden.

Der Freeformer fertigt im Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF) additiv Funktionsbauteile auf Basis von 3D-CAD-Daten. Dabei verarbeitet er kostengünstige qualifizierte Kunststoffgranulate und ist standardmäßig mit zwei Austragseinheiten ausgestattet. Somit kann der Freeformer eine zusätzliche Komponente verarbeiten, um z. B. ein Bauteil in verschiedenen Farben, mit spezieller Haptik oder als Hart-Weich-Verbindung zu erzeugen. Um komplexe Bauteilgeometrien zu realisieren, lassen sich alternativ Strukturen aus einem wasserlöslichen Stützmaterial aufbauen.

Das zukunftsweisende System eignet sich darüber hinaus in Kombination mit Spritzgießen und Industrie 4.0-Technologien für die kundenspezifische Individualisierung von Großserienteilen. Zu diesem Thema wird zudem Gerhard Böhm, Geschäftsführer Vertrieb bei Arburg, im Rahmen der Industrie 4.0 Konferenz am 27. April 2016 auf der Chinaplas referieren.