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Verbrauchsmaterialien im Reinraum sauber kennzeichnen

Industrieverbund CSC schafft Grundlagen zur einheitlichen Sauberkeitsspezifikation

Der Industrieverbund CSC arbeitet daran, ein fixesRegelwerk für die Sauberkeitsspezifikation vonVerbrauchsmaterialien im Reinraum zu etablieren. (Quelle: Fraunhofer IPA, Foto: Rainer Bez)
Der Industrieverbund CSC arbeitet daran, ein fixesRegelwerk für die Sauberkeitsspezifikation vonVerbrauchsmaterialien im Reinraum zu etablieren. (Quelle: Fraunhofer IPA, Foto: Rainer Bez)

Verbrauchsmaterialien wie spezielle Bekleidung, Handschuhe, Reinigungstücher oder Verpackungsfolien sind in Reinräumen unerlässlich. Allerdings gibt es international noch keine einheitlichen Vorschriften, wie Hersteller ihre Produkte bezüglich der Reinraumtauglichkeit prüfen und kennzeichnen. Unter der Leitung des Fraunhofer IPA will der Industrieverbund »Cleanroom Suitable Consumables« (CSC) eine umfassende Spezifikation erstellen und, darauf aufbauend, ein internationales Regelwerk etablieren. Das nächste Treffen findet am 15. Dezember 2015 in Stuttgart statt.

Verbrauchsmaterialien im Reinraum »sind ein Teil der Betriebsmittel, kommen mit dem Menschen in Kontakt und werden häufig nur einmal verwendet« schildert Pojektleiter und IPA-Wissenschaftler Frank Bürger. Darunter fallen Bekleidung wie Overalls, Hauben, Mundschutz oder Handschuhe, aber auch Verpackungen und Reinigungstücher. Gelangen durch diese Arbeitsmaterialien Partikel oder andere Kontaminanten in Reinräume, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Insbesondere Branchen, wo Produkte mit Personal und Verbrauchsgütern in Kontakt kommen können, sind davon betroffen. »Z. B. können bei der manuellen Handhabung Partikel bzw. Keime auf Medizintechnikprodukte gelangen oder an Satelliten Schadwirkungen durch organische-filmische Substanzen auftreten«, erklärt der Experte.

Bewertungsmaßstäbe und Prüfmethoden dringend benötigt

Bislang existiert allerdings noch kein international allgemein anerkanntes Regelwerk zur  einheitlichen Sauberkeitsspezifikation. »Es gibt weder Prüfmethoden noch Bewertungsmaßstäbe«, kritisiert Bürger. Zwar enthalte die VDI 2083 Blatt 9.2 als nationale Richtlinie  erstmalig zahlreiche Empfehlungen, diese müssen aber weiter verfeinert und ergänzt werden. Solch ein Regelwerk braucht die Industrie dringend, wie eine Umfrage der IPA- Wissenschaftler aus dem Jahr 2014 zeigt. »Die Auswertung machte deutlich, dass Endanwender mehr Vergleichbarkeit fordern. Hersteller und Lieferanten benötigen die Angaben wiederum, um die Qualität ihrer Produkte zu belegen«, fasst Bürger die Ergebnisse zusammen.

Im Industrieverbund CSC wollen Hersteller, Endanwender und Lieferanten von Verbrauchsmaterialien gemeinsam mit den IPA-Experten Messmethoden und Bewertungssysteme festlegen. Darüber hinaus will der Verbund neue Prüftechniken mit hohem Praxisbezug entwickeln, die es dem Anwender gestatten, Verbrauchsmaterialien besser hinsichtlich technologischer Prozesse auszuwählen. Anschließend ist geplant, einen Antrag  auf ein internationales Regelwerk zu erstellen. »Da die meisten Hersteller und Endanwender  weltweit agieren, ist langfristig auch eine ISO-Richtlinie erforderlich«, erklärt Bürger.

Verbund will VDI- und ISO-Norm etablieren

Beim ersten Arbeitstreffen am 30. September 2015 zeichnete sich bereits ab, welche Themen dem Verbund besonders wichtig sind. »Die Unternehmen wollen partikuläre, faserartige,  filmische, biologische und ionische Kontaminanten einbeziehen und praxisnahe Prüfmethoden festlegen«, berichtet der Projektleiter. Am 15. Dezember 2015 erfolgt das nächste Arbeitstreffen des Industrieverbunds. Unternehmen, die als Anwender oder Hersteller mit Verbrauchsmaterialien im Reinraum zu tun haben, können dem Zusammenschluss jederzeit beitreten und am Treffen teilnehmen.


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eMail: joerg-dieter.walz@ipa.fraunhofer.de
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