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Forschung auf 3000 Quadratmetern
Am 6. August 2015 hat die Fraunhofer-Projektgruppe Prozessinnovation in Bayreuth ihr neues Gebäude eröffnet. Nach nur zwei Jahren Bauzeit und ohne zusätzliches Budget konnten die 44 Mitarbeiter die neue Arbeitsstätte beziehen. Der Feier wohnten ca. 200 geladene Gäste bei, darunter der Bayrische Staatssekretär Franz Josef Pschierer und die Bayreuther Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe.
Für das 44-köpfige eam um Professor Rolf Steinhilper, Leiter der Projektgruppe, und die über 60 studentischen Mitarbeiter bietet der Neubau reichlich Platz. »Die ca. 3000 Quadratmeter große Fläche umfasst eine Technikumshalle, zwei Labore, jede Menge Büros und fünf Besprechungsräume«, erklärt Dr. Stefan Freiberger, Mitglied im Leitungskreis und Baubeauftragter der Projektgruppe. Zuvor war das Team beim Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktion der Universität Bayreuth untergebracht. Nachdem die Gruppe seit der Gründung im Jahr 2006 um das Siebenfache gewachsen ist, sei es hier allmählich zu eng geworden.
Das neue Domizil, das direkt am Universitätscampus angrenzt, überzeugt von innen und außen: »Das Grundgerüst der Fassade besteht aus Echtholz, die Zwischenräume aus Glas. Das ermöglicht eine angenehme Arbeitsatmosphäre und sieht noch dazu modern aus«, informiert Freiberger. Als Heizung dient ein fortschrittliches Blockheizkraftwerk, das Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt. Besonders wichtig war der Projektgruppe zudem die Nähe zur Universität: »Dann müssen unsere studentischen Hilfskräfte nicht so weit fahren«, so Freiberger.
Punktlandung bei Bauzeit und Budget
Der Projektgruppe ist es gelungen, den Neubau innerhalb der geplanten Zeit und des begrenzten Budgets von 8,4 Millionen Euro zu realisieren. Diese Punktlandung ist geglückt, weil Freiberger als Baubeauftragter den Zeit- und Kostenplan immer im Blick hatte: »Wir haben uns monatlich mit allen Architekten zusammengesetzt und die Bausituation geprüft«, so der Ingenieur. Auf diese Weise konnte das Team auf unvorhergesehene Ausgaben sofort reagieren: »Z.B. mussten wir zusätzlich 250 000 Euro investieren, um die Bodentragfähigkeit auszugleichen. Im Gegenzug haben wir aber den Treppenhausentwurf des Architekten vereinfacht und uns für einen geringeren Luftwechsel in der Technikumshalle entschieden«, schildert Freiberger sein Vorgehen.
KMU können regenerative Produktion erlernen
Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat den Neubau im Jahr 2012 genehmigt. Neben dem personellen Wachstum der Projektgruppe sei vor allem das Forschungsthema »Regenerative Produktion« ausschlaggebend gewesen, meint Steinhilper. Es gehe heute um mehr als industrielle Produktion und Logistik. »Unternehmen arbeiten nicht nur darauf hin, ein Produkt zu verkaufen. Stattdessen erweitern sie ihre Umsatzchancen auf das Service Engineering, also die Betreuung der Kunden mit Ersatzteilen und zusätzlichen Dienstleistungen«, weiß der Leiter der Projektgruppe. Beispiele seien neue Technologien zur Refabrikation von Austauschteilen.
Bei der Eröffnungsfeier präsentierte Steinhilper den zahlreich anwesenden Unternehmen aus Oberfranken Pläne für eine moderne Lernfabrik, die in der Technikumshalle errichtet werden soll. Hier können Firmen die Methoden der Lean-Production erleben. Eine zweite Lernfabrik, die Green Factory, soll veranschaulichen, wie Bauteile aus Carbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK) energieeffizient hergestellt weden können.
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