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Auch in schwierigen Zeiten beweisen die internationalen Anbieter Vertrauen in den russischen Markt

Fachmessen UPAKOVKA/UPAK ITALIA und interplastica in Moskau verzeichnen stabiles Besucherinteresse

Rubelschwäche, Ölpreisverfall und eine angespannte politische Situation drücken derzeit auf den russischen Markt für Verpackungs- und Prozesstechnik sowie für Kunststoff- und Kautschuktechnologie, haben ihn aber keinesfalls zum Stillstand gebracht. In Russland und den Nachbarstaaten besteht nach wie vor erheblicher Investitionsbedarf, das Interesse an modernen Maschinen, Produktions- und Prozessanlagen sowie Hightech-Materialien ist weiterhin sehr groß. Vor allem die heimische Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie ist gefordert,  ihre eigene Wettbewerbsposition zu verbessern, um Importe substituieren zu können. Unternehmer und Branchenexperten wollen sich daher über innovative Technologien informieren und Geschäftsbeziehungen zu Anbietern pflegen oder neu knüpfen, auch wenn Investitionsprojekte nicht kurzfristig realisiert werden können.

Entsprechend rege war das Interesse an den beiden führenden Fachmessen für die Verpackungs- und Prozesstechnikbranche sowie für Kunststoff und Kautschuk, UPAKOVKA/UPAK ITALIA und interplastica 2015. Rund 19.000 Fachbesucher aus Russland, allen Regionen der GUS und den Nachbarstaaten besuchten die beiden Veranstaltungen. Es waren viele Stammbesucher, aber auch Repräsentanten von Unternehmen, die für ihre Produkte aufgrund der Veränderungen im Markt neue Absatzchancen sehen. Vom 27. bis 30 Januar präsentierten rund 950 Aussteller aus 35 Ländern im Moskauer Messezentrum EXPOCENTRE in Krasnaya Presnya ihr Angebot.

„Angesichts der aktuellen schwierigen Bedingungen sind wir sehr zufrieden,“ bilanziert Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, den Verlauf der Veranstaltungen. „Die vielen internationalen Aussteller haben mit ihrer Teilnahme an der UPAKOVKA/UPAK ITALIA und der interplastica bewiesen, dass sie weiterhin großes Vertrauen in den russischen Markt setzen. Mit der unerwartet hohen Zahl von Fachbesuchern ist dieses Engagement belohnt worden, sie bestätigt die große Bedeutung der beiden Veranstaltungen für ihre Branchen. In einer Zeit, in der politische Rahmenbedingungen die wirtschaftlichen Beziehungen erschweren, konnten wir mit unseren beiden großen Technologiemessen einen Beitrag leisten, dass geschäftliche Verbindungen nicht abbrechen.“ Die Messe Düsseldorf richtet gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft Messe Düsseldorf Moskau OOO die beiden Fachmessen aus, bei der UPAKOVKA/UPAK ITALIA in Kooperation mit dem italienischen Veranstalter Centrexpo.

Die Besucher nutzen die viertägige Messelaufzeit, um sich umfassend über das internationale Angebot zu informieren. Allgemein wurde geäußert, dass man die Präsenz global agierender Unternehmen sehr zu schätzen wisse. Die Aussteller ihrerseits zeigten sich mehrheitlich erfreut über das Interesse der Fachleute angesichts der Tatsache, dass viele russische Unternehmen derzeit vor großen Herausforderungen stehen. Insbesondere die Finanzierung von Projekten, so war übereinstimmend zu vernehmen, sei äußerst schwierig geworden und mache gerade den mittleren und kleineren Firmen zu schaffen. 

Die deutschen Anbieter von Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen sind nach wie vor die wichtigsten Lieferanten für russische Betriebe – rund ein Drittel aller Maschinen, die hier zum Einsatz kommen, stammen aus deutscher Produktion. So steht Russland denn auch an dritter Stelle im Ranking der wichtigsten Absatzmärkte für die deutschen Hersteller. Noch deutlich größer ist der Marktanteil bei den Süßwarenmaschinen – hier sind 60 Prozent aller Anlagen „made in Germany“. In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres liefen die Exporte noch gut, die deutschen Lieferungen lagen um sechs Prozent über dem Vorjahresniveau. Große Auslieferungen insbesondere im Getränkesektor machten sich hier positiv bemerkbar. Laut einer Umfrage des VDMA Fachverbandes Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen im Oktober 2014 gaben rund 70 Prozent der befragten Mitgliedsfirmen an, dass sich die Krise in Russland zum Teil massiv auf ihre Geschäfte auswirke: Es kämen weniger Anfragen und Aufträge, Projekte würden verschoben.

Vera Fritsche vom VDMA-Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen beurteilt die momentane Situation daher differenziert: „Im russischen Markt gibt es auch aktuell noch viele Projekte, die für die deutschen Maschinenbauer chancenreich sind. Gerade in Nahrungsmittelproduktion und –verpackung muss investiert werden, da die Lebensmittelimporte substituiert werden müssen – eine Situation, die sich bereits vor dem Embargo abzeichnete. Große Probleme machen den russischen Unternehmen die Schwäche des Rubel und die hohen Kreditzinsen von 30 Prozent und darüber. Einige deutsche Hersteller bieten daher ihren langjährigen Kunden selbst Finanzierungsmodelle an. Auch kommen wieder Nachfragen nach Retrofit-Lösungen und Gebrauchtmaschinen.“ Viele deutsche Hersteller, so Fritsche, seien bereits seit langem im Geschäft und hätten gute Kundenbeziehungen, die man auch in schwierigen Zeiten aufrecht erhalten wolle. „Die UPAKOVKA/UPAK ITALIA ist die beste Plattform, um miteinander im Gespräch zu bleiben. Der russische Markt hat nach wie vor großes Potenzial, ein Rückzug kommt derzeit für keines der deutschen Unternehmen in Frage. Doch natürlich besteht auf beiden Seiten große Unsicherheit über die politische Zukunft der Beziehungen und die wirtschaftlichen Auswirkungen. Wir müssen davon ausgehen, dass im laufenden Jahr  ein deutlicher Rückgang der Geschäfte zu verzeichnen sein wird.“

Lucia Lamonarca, COO der Ipack-Ima/Centrexpo Gruppe, beurteilt die langfristigen Aussichten für italienische Unternehmen ebenfalls positiv, bestätigt aber die momentane Zurückhaltung, wenn es um konkrete Vertragsabschlüsse geht: „Italien ist nach Deutschland das zweitwichtigste Lieferland von Verpackungs-, Verarbeitungs- und Veredelungstechnologie für den russischen Markt. In den ersten elf Monaten des Jahres 2014 waren die Lieferungen italienischer Hersteller noch um 3,2 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gestiegen. Die Kunden kommen zur Messe, sind interessiert und würden gerne in den Ausbau ihrer Anlagen mit innovativer Technologie  investieren, die Finanzierung ist jedoch ein Riesenproblem. Viele italienische Anbieter nutzen die UPAKOVKA/UPAK ITALIA nicht nur, um ihre neuen Produkte und Services vorzustellen, sondern auch um ihren Kunden zu signalisieren, dass man miteinander im Kontakt bleiben möchte, insbesondere in schwierigen Zeiten. Die starke italienische Beteiligung an der Messe, mit zahlreichen Direktausstellern und durch lokale Vertretungen, bestätigt eine etablierte Position im hiesigen Markt und ist ein klares Zeichen dafür, dass man ihm weiterhin große Bedeutung beimisst. Zahlreiche italienische Anbieter sind auch auf der Suche nach russischen Partnerfirmen, um hier im Land besser vertreten zu sein. Auch in dieser Beziehung ist die UAPAKOVKA/UPAK ITALIA nach wie vor die beste Veranstaltung.“

Guten Zuspruch fand einmal mehr das fachliche Rahmenprogramm zur UPAKOVKA/UPAK ITALIA im „Future Forum – Trends for the Russian Market“ in Halle 2.3. In dieser Trendschau stellten ausgewählte Aussteller ihre Innovationen vor, Schwerpunkte waren u.a. die Themen Entsorgung und Recycling von Verpackungen und Verpackungs-materialien. Die Fachbesucher konnten hier im direkten Gespräch mit den Anbietern Marktbedürfnisse und Lösungen diskutieren.

Die nächste UPAKOVKA/UPAK ITALIA wird vom 26. bis 29. Januar 2016 in Moskau stattfinden, wieder parallel zur interplastica.   


Weitere Informationen


Messe Düsseldorf GmbH
40001 Düsseldorf
Deutschland


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