MEDICA und COMPAMED
Medizintechnik-Anbieter profitieren von starker internationaler Resonanz – Rückenwind für Exportgeschäft
„Die hohe Zahl internationaler Besucher hat den Anbietern von Medizintechnik sowie ihren Zulieferern im Rahmen der MEDICA und COMPAMED Rückenwind beschert für die Stützung des Exportgeschäfts. Wer sein Business länderübergreifend auf eine besonders breite Basis stellt, kann eben besser eine unklare Markt- und Sicherheitslage in bestimmten Ländern auffangen“, bilanziert Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, nach vier Tagen Laufzeit (12. – 15.11.2014) das Geschehen in den Hallen der weltgrößten Medizinmesse und der international führenden Fachmesse für die Zulieferer der Medizintechnik-Industrie. Die 4.831 Aussteller der MEDICA sowie 724 Aussteller der COMPAMED vermittelten den erneut insgesamt fast 130.000 Besuchern (2013: 132.000) einen eindrucksvollen Nachweis des Nutzens ihrer Produktneuheiten sowie ihres Ideenreichtums im Hinblick auf eine gute und bezahlbare Gesundheitsversorgung. Ca. 84.000 waren internationale Besucher, die aus rund 120 Ländern nach Düsseldorf anreisten. Die durchschnittliche Besuchsdauer stieg auf 2,2 Tage. Für Aussteller ebenso wichtig ist die Entscheidungskompetenz der Besucher. Auch diesbezüglich kann die MEDICA mit Top-Werten aufwarten. Mehr als 70 Prozent der Besucher sind maßgeblich oder sogar ausschlaggebend an Einkaufsentscheidungen beteiligt, weitere knapp 10 Prozent mit beratendem Einfluss.
Wie wichtig für die Anbieter der „Push“ für das internationale Geschäft durch die MEDICA und die COMPAMED ist, unterstreichen die aktuellen Berichte der Branchenverbände. So rechnen 85 Prozent der befragten Medizintechnikunternehmen im Bundesverband Medizintechnologien BVMed mit einem Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr, vor allem getragen durch ein dynamisches Exportgeschäft. „Wir erwarten in diesem Jahr für die 1.200 deutschen Medizintechnik-Anbieter erstmals einen Umsatz von über 25 Milliarden Euro mit stärkeren Zuwächsen im Ausland gegenüber dem Inland. Die Exportquote liegt bei 68 Prozent“, erklärt Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbandes Medizintechnik im Verband der Hightech-Industrie SPECTARIS. Im Hinblick auf das Messegeschäft betont Kuhlmann: „Die MEDICA bleibt für die Firmen eine herausragende Möglichkeit, sich und ihre Produkte zu präsentieren und gehört damit zum Pflichtprogramm.“
Relaunch des Konferenzprogramms trägt Früchte
Um den Bedürfnissen der internationalen Besucher auch künftig gerecht zu werden, wurde das begleitende Konferenzprogramm der MEDICA in den letzten beiden Jahren grundlegend neu strukturiert – mit Highlights nicht nur für die deutschen Fachbesucher sowie mit Konferenzen zu sehr speziellen Themen.
Ein beeindruckendes interdisziplinäres Programm bot die MEDICA EDUCATION CONFERENCE, die in diesem Jahr erstmals von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) veranstaltet wurde: 280 Veranstaltungen mit 350 Referenten an vier Tagen stellten die Verknüpfung von Wissenschaft und Medizintechnik in den Mittelpunkt. Veranstaltungen zur Sonografie, neueste Erkenntnisse in der Behandlung von Hepatitis C, die Vorstellung des Robotik-Systems „MiroSurge“ sowie Vorträge zu „Medical und Social Freezing“ bildeten einige der Höhepunkte des Programms. „Von den Teilnehmern gab es sehr positive Rückmeldung zur Qualität der Vorträge und der Referenten“, sagt Professor Dr. Hendrik Lehnert, Konferenz-Präsident der MEDICA EDUCATION CONFERENCE.
Die Wehr- und Katastrophenmedizinkonferenz DiMiMED verzeichnete eine weiter gesteigerte Teilnehmerresonanz mit hochrangingen Streitkräftevertretern aus mehr als 20 Staaten. „Die militärischen Sanitätsdienste leisten weltweit Herausragendes unter häufig sehr schwierigen Bedingungen. Der Erfahrungsaustausch untereinander sowie der Austausch von Knowhow mit der medizintechnischen Industrie wurde bei der DiMiMED kräftig angekurbelt“, fasst Dr. Christoph Büttner, wissenschaftlicher Leiter der Konferenz (Beta Group) zusammen.
Auch die MEDICA MEDICINE + SPORTS MEDICINE CONFERENCE für die Sport- und Präventionsmedizin erfreute sich eines Teilnehmerzuwachses. Hier wurden den Besuchern von renommierten Fachexperten wie Prof. Dr. Tim Meyer, Teamarzt der deutschen Fußballnationalmannschaft, oder Prof. Jonathan Clark, medizinischer Leiter des Red Bull-Stratos-Projektes, spannende Einblicke gewährt in aktuelle Methoden der Leistungsdiagnostik und sportmedizinischen Betreuung. Auch Aspekte, mit denen Mediziner im „normalen“ Praxisalltag regelmäßig konfrontiert werden, kamen in den englischsprachigen Vorträgen nicht zu kurz. Viel Beachtung fand etwa die Session zur Vorbeugung kindlichen Bewegungsmangels. Referentin Dr. Birgit Böhm (Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften/ TU München) wusste mit der Erkenntnis zu überraschen, dass bestimmte Sportprogramme von Spielkonsolen (schwungvoll ausgeführt via Controller) durchaus als nützliche Bewegung anzuerkennen seien.
Die neu ins Programm aufgenommene MEDICA PHYSIO CONFERENCE widmete sich neben Aspekten der Schmerzbehandlung in der Physiotherapie ebenfalls präventiven Ansätzen. So erfuhren die Teilnehmer u. a. mehr zur positiven Wirkung von Krafttraining auf ältere Menschen und wie mit Angeboten für medizinisches Fitnesstraining eine bessere Patientenbindung sowie eine Ausweitung des Leistungsspektrums einer Praxis realisiert werden kann.
Krankenhaustag – Behandlungsqualität und ihre Finanzierung
Die künftigen Herausforderungen der Krankenhauspolitik nahm unter dem Generalthema „Beste Qualität braucht bessere Finanzierung“ der 37. Deutsche Krankenhaustag in den Fokus. Neben der politischen Diskussion zur geplanten Krankenhausreform 2015 bildeten die Herausforderungen an das Pflegemanagement durch die alternde Bevölkerung, IT im Krankenhaus, die Qualität und Krankenhausplanung sowie die ambulante spezialfachärztliche Versorgung als Motor sektorenübergreifender Kooperationen weitere Schwerpunkte. Der 37. Deutsche Krankenhaustag zählte fast 1.800 Teilnehmer.
Nutzen in Relation zum Preis muss stimmen
Als Resümee der Diskussionen der gut besuchten, in die MEDICA integrierten Themenforen, beispielsweise MEDICA HEALTH IT FORUM oder MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUM, sowie der von den Ausstellern vorgestellten Produktneuheiten lässt sich zusammenfassen: Die Wirtschaftlichkeit und das einfache Handling medizintechnischer Geräte und Produkte wird zum zentralen Kriterium für den Kauf. „Die zahlreichen Innovationen und Verbesserungen, die auf der MEDICA gezeigt werden, leisten wichtige Beiträge dazu“, erklärt Hans-Peter Bursig, Geschäftsführer des Fachverbandes Elektromedizinische Technik im Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI). Gefragt ist, was für konkrete Behandlungsfälle von hohem Nutzen ist und Prozesse vereinfacht. Das gilt etwa für den Bereich der Ultraschall-Bildgebung. Hier liefern flexible Ultraschallsonden, die über die Speiseröhre eingeführt werden, detaillierte Nahaufnahmen des Herzens. Dank dieser neuen Technologie können Chirurgen besser den Live-Blutfluss während eines Herzklappeneingriffs beurteilen, um sicherzustellen, dass die reparierte Klappe oder der Klappenersatz richtig arbeiten. Das kann die Notwendigkeit weiterer Eingriffe zur Korrektur verringern.
„Moderne Technik hilft aber keinem Patienten weiter, wenn Sie in der Hand von unzureichend geschulten Ärzten liegt. Deshalb raten wir allen, die mit Ultraschall arbeiten, sich mittels zertifizierter Aus- und Weiterbildung zu qualifizieren“, unterstrich Prof. Dr. Andreas Schuler, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), im Rahmen der MEDICA EDUCATION CONFERENCE. Die Qualifikation der behandelnden Ärzte müsse mit der Entwicklung der Hightech-Medizin zwingend Schritt halten.
COMPAMED – Zulieferer als kompetente Partner
In fester Parallelität zur MEDICA konnte die COMPAMED mit erstmals mehr als 700 Ausstellern ihre Position als internationale Leitveranstaltung für den Zuliefermarkt der medizintechnischen Fertigung weiter ausbauen. Die Unternehmen sowie Forschungsinstitute präsentierten sich in den Halle 8a und 8b mit ihren Hightech-Lösungen den gut 17.000 Besuchern als kompetente Partner für die Entwicklung und Produktion in der Medizintechnik-Industrie. Thematisch besonders im Fokus standen diesmal miniaturisierte Komponenten, funktionale Materialien und hochpräzise Verfahren, die Medizinprodukte in Zukunft kostengünstiger, sicherer und zuverlässiger machen. Anwendungsbeispiele sind etwa mobile Analyse-, Therapie- und Kontrollgeräte. Forscher am Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS (Dresden) stellten beispielsweise ein kompaktes Gerät vor zur Analyse von Prostatagewebe. Das Laborgerät, das die ersten klinischen Tests bereits erfolgreich absolviert hat, erleichtert Ärzten künftig die Diagnose: Über eine automatisierte optische Analyse mittels Laserpuls können sie innerhalb von nur eineinhalb Minuten zuverlässig sagen, ob ein Karzinom vorliegt oder nicht. Bislang gestaltet sich eine vergleiche Gewebeanalyse viel arbeits- und damit kostenaufwändiger.
MEDICA und COMPAMED ab 2015 von montags bis donnerstags
MEDICA und COMPAMED werden ab kommendem Jahr im November immer an den Lauftagen Montag bis Donnerstag und allen Veranstaltungstagen parallel zueinander in Düsseldorf stattfinden. Die Konzentration auf die „normalen“ Wochenarbeitstage Montag bis Donnerstag (statt wie bisher Mittwoch bis Samstag) ermöglicht künftig eine noch bessere Verteilung des Fachpublikums über alle vier Tage und eine gleichmäßigere Ausnutzung der Aussteller-Präsentationen und ihrer Standinfrastruktur.
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