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Klaus Eckardt
„Wir dürfen die Menschen nicht vergessen“
VIP 3000-Vorsitzender Ralf Gengenbach im reinraum-online-Interview
Pharmabau-Fachleute diskutierten in Frankfurt über „Keep it simple“
Mehr als 60 Teilnehmer konnte Ralf Gengenbach beim 7. Symposium des Vereins Interessengemeinschaft Pharmabau 3000 e. V.“ (VIP 3000) in den Räumen der Frankfurter Niederlassung der Imtech Deutschland GmbH und Co. KG begrüßen. Neun Redner beleuchteten das Tagungsmotto „Keep it simple“ aus unterschiedlichsten Blickwinkeln (siehe extra Bericht). reinraum-online sprach mit dem VIP 3000-Vorsitzenden Gengenbach über die Tagung.
reinraum-online: Herr Gengenbach, kann Pharmabau überhaupt einfach sein angesichts der ständig steigenden Anforderungen an Hygiene und Qualität?
Gengenbach: Die Technik selbst kann nicht einfach sein. Woran wir allerdings arbeiten können, sind die Prozesse. Hier ist es vor allem wichtig, von vorneherein die Schnittstellen genau zu betrachten und alle Beteiligten zusammenzubringen. Wo das versäumt wird, muss meist sehr aufwändig nachgebessert werden.
Anderswo auf der Welt wird ja auch technisch sehr einfach gearbeitet. Sie haben ein selbst aufgenommenes Foto aus einem chinesischen Kühlraum gezeigt, in dem ein Temperaturfühler mit Klebeband an der Wand befestigt war. Ist diese Art von „make it simple“ erstrebenswert?
Nein, das sicher nicht. Dennoch müssen wir akzeptieren, dass in vielen Teilen der Welt so gearbeitet wird. Und häufig findet sich in den GMP-Richtlinien auch nichts, womit sich solche Lösungen verbieten lassen.
In neun Vorträgen wurden bei dem Symposium die Trends im Pharmabau beleuchtet. Wohin geht die Reise?
Wie gesagt, kann im Projektmanagement vieles einfacher gemacht werden. Ein anderes ganz zentrales Thema ist für mich, den Menschen mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Denn es sind Menschen, die in den Gebäuden, die wir planen und bauen, arbeiten, Menschen, deren Leistung enorm wichtig ist. Die dürfen wir nicht vergessen. Auch im Kampf um die besten Köpfe sind die Arbeitsbedingungen ganz wesentlich. Unser Symposium bot viele Möglichkeiten, über neue Wege nachzudenken. Viele Teilnehmer haben sich ausdrücklich für die hochkarätigen Vorträge bedankt. Ich selbst habe auch eine Menge gelernt.
VIP 3000 besteht seit fast 20 Jahren – und hat lediglich 36 Mitglieder. Ist das die Vereinsgröße, die sie anstreben?
Ein bisschen wollen wir schon noch wachsen, aber ein Massenbetrieb soll VIP 3000 nie werden. Unser Ziel ist der intensive Austausch untereinander. Wir lernen voneinander und unterstützen uns gegenseitig. Das geht nur, wenn man sich gegenseitig kennt.
Wer kann bei Ihnen Mitglied werden?
Grundsätzlich alle Unternehmen, die im Pharmabau und verwandten Bereichen tätig sind. Uns ist wichtig, dass unsere Mitglieder aus renommierten Unternehmen der Branche kommen, und dass sie bereit sind, zu geben und zu nehmen. Deshalb kann man bei uns auch nicht beitreten, indem man nur einen Mitgliedsantrag ausfüllt, sondern man muss sich bewerben und sich mindestens auf einer Mitgliederversammlung vorstellen.
Wann gibt es das nächste VIP 3000-Symposium?
Turnusgemäß in zwei Jahren.
Herr Gengenbach, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
reinraum online
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