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Author
Klaus Eckardt

Von 15-Tonnen-Monstern und langsamen Mitarbeitern

Marcus Weinacker unternimmt bei CWS-boco eine „Reise durch den Mikrokosmos des Reinraums“

Zwei Mitarbeiter des CWS-boco Reinraums beim Legen der Reinraumkleidung.
Zwei Mitarbeiter des CWS-boco Reinraums beim Legen der Reinraumkleidung.

„Das größte Verkeimungsrisiko geht nach wie vor vom Menschen aus“, sagt Marcus Weinacker von der „MZQ Managementberatung“, der CWS-boco Deutschland bei der Realisierung der Reinraumwäscherei in Heidenheim begleitete. Deshalb sei es auch bei diesem Projekt eine zentrale Aufgabe gewesen, den Eintrag von Mikroorganismen in den Reinraum durch die Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten. Welche Menge an Zellen ein Mensch im Laufe seines Lebens verliere, verdeutlichte der Experte anhand einer beeindruckenden Zahl: Würden Hautschuppen, Haare etc. nicht abfallen, sondern am Körper verbleiben, würde sich der Mensch im Lauf seines Lebens zu einem 15 Tonnen schweren Monster entwickeln.

Auf seiner „Reise durch den Mikrokosmos des Reinraums“ anlässlich der Eröffnung der Reinraumwäscherei, wies Weinacker darauf hin, dass die Mikroorgansimen rund 3,5 Milliarden Jahre Zeit hatten, ihre Überlebensstrategie zu entwickeln und auch Tausende von Jahren ohne Wärme, Sauerstoff und Wasser auskommen könnten. Diese Wesen gelte es nun aus dem Reinraum fernzuhalten.

In Heidenheim müssen die Mitarbeiter eine Drei-Kammer-Schleuse passieren, bevor sie an ihren der ISO-Klasse 4 entsprechenden Arbeitsplatz gelangen. Ein leichter Überdruck in der Schleuse verhindert auch das Eindringen von Insekten. Auch die Medien wie Luft und Wasser, die in den Reinraum eingebracht werden, dürfen kaum Keime enthalten. Was das Wasser angeht, wendet CWS-boco in Heidenheim die Umkehrosmose an und leitet das Wasser durch desinfizierbare Edelstahlrohre. Eine besondere Herausforderung sei es gewesen, die Feuchtigkeit, die beim Öffnen der Waschmaschine entweicht, in den Griff zu bekommen. „Doch das beherrschen wir“, versicherte Weinacker. Auch die vielfach gefilterte Luft für die Wäschetrocknung erfülle die Reinraum-Kriterien.

Auffällig war für manchen Besucher des Eröffnungsfests, dass die Mitarbeiter im Reinraum, deren Arbeit sie durch die Glasscheiben beobachtet konnten, recht langsam zu Werke gingen, wenn sie die Wäsche aus der Maschine holten und sie zusammenlegten. „Das müssen die Leute regelrecht trainieren“, erklärte Weinacker. Denn bei zu schnellen Bewegungen bestehe die Gefahr, dass in der Luft Turbulenzen entstünden, die zur Verwirbelung von Partikeln führen könnten.


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