VDMA tagt bei Arburg zum Thema generative Fertigung
• 9. Infotag Werkzeugbau des VDMA
• Thema additive Fertigung: rund 25 Experten zu Gast bei Arburg
• Werkzeuglos zum Kunststoffteil: Werkzeugmacher und Wissenschaftler lernen Freeformer kennen
Rund 25 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft informierten sich am 22. Mai 2014 beim Gastgeber Arburg in Loßburg zu aktuellen Entwicklungen und Trends in der additiven Fertigung. Das Treffen fand im Rahmen des „9. Infotages Werkzeugbau“ statt, zu dem der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) eingeladen hatte.
„Der Markt der Kunststoffverarbeitung verändert sich und damit auch die Marktanforderungen. Rasante technische Entwicklungen, kurze Produktlebenszyklen, zunehmende Variantenvielfalt und der Wunsch nach individuellen Produkten sind einige Gründe, weshalb Arburg bereits vor Jahren neben dem Spritzgießen die industrielle additive Fertigung aus Sicht eines Maschinenbauers entwickelt und aufgebaut hat“, erläuterte Heinz Gaub, Geschäftsführer Technik bei Arburg, in seinem Fachvortrag.
Additive Fertigung in Theorie und Praxis
Ergebnis sind der Freeformer und das Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF), mit dem sich neben Anschauungsmustern und Prototypen vor allem voll funktionsfähige Einzelteile oder Kleinserien auf Basis von 3D-CAD-Daten aus kostengünstigen Standardgranulaten ohne Werkzeug produzieren lassen. Wie solche Bauteile additiv aus kleinsten Kunststofftropfen entstehen, konnten die Experten bei einer Präsentation des Freeformers live in Augenschein nehmen.
Dora Maischner vom Aachener Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT) zeigte unter anderem am Beispiel von Heißkanaldüsen neue Möglichkeiten des Verschleißschutzes mittels Pulverauftragsschweißen. Hierfür werden derzeit spezielle Heißkanaldüsen getestet, deren Spitze aus einer Hartlegierung auf Cobalt-Chrom-Basis besteht. Karl Otto Hüsken von der Firma LBC Engineering, ein Spezialist für die Auslegung konturnaher Kühlung, demonstrierte, wie der richtige Technologie-Mix wirtschaftlich zur optimalen Temperierung von Formen genutzt werden kann. Abschließend referierte Dr. Bernhard Müller vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU), Chemnitz, über „die Zukunft der generativen Fertigung“. Der Fokus seiner Forschungstätigkeit liegt auf dem Laserschmelzen von Metallen.
9. Infotag Werkzeugbau stößt auf große Resonanz
Mit einer Führung durch den Betrieb endete schließlich der 9. Infotag Werkzeugbau, der in diesem Jahr wieder als gemeinsame Veranstaltung des VDMA Werkzeugbau und des IPH Arbeitskreises Werkzeug- und Formenbau stattfand. „Bei Arburg haben wir spannende Einblicke über den aktuellen Stand der additiven Fertigung und einen Ausblick zu den Forschungstätigkeiten erhalten. Von einem solchen Erfahrungsaustausch und Netzwerken profitieren unsere Mitglieder und Forschungsinstitute gleichermaßen“, resümiert Alfred Graf Zedtwitz vom VDMA Werkzeugbau, der die Veranstaltung organisiert hatte.
Der VDMA Werkzeugbau ist eine Fachabteilung des VDMA-Fachverbands Präzisionswerkzeuge und betreut die Mitgliedsunternehmen aus dem Werkzeug- und Formenbau sowie die Hersteller von Vorrichtungen und Normalien. Seit 1997 arbeiten der VDMA Werkzeugbau und der Arbeitskreis Werkzeug- und Formenbau des Instituts für Integrierte Produktion Hannover (IPH) eng zusammen.
ARBURG GmbH + Co KG
72290 Loßburg
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