Feinstaub im Fokus
analytica Conference 2014
Warum erscheinen uns Mittelgebirgsketten an manchen Tagen blau und ist das Farbenspiel beim Sonnenauf- oder Untergang so unterschiedlich? Warum haben viele Städte Umweltzonen eingerichtet? Viele Fragen, eine Antwort: Wegen der Aerosole, also fein verteilter fester oder flüssiger Teilchen in der Luft. Sind die Teilchen fest, spricht man auch von Feinstaub, und der kann je nach Ursprung, chemischer Zusammensetzung, Menge und Größe für Mensch und Umwelt eine Gefahr darstellen. Diese Herausforderungen diskutieren führende Wissenschaftler im Rahmen der analytica Conference, die von 1. bis 3. April im ICM – Internationales Congress Center München parallel zur analytica, stattfindet.
Um den Menschen vor gesundheitsgefährdendem Feinstaub zu schützen, arbeiten Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen bereits seit Jahren in der Aerosolforschung. Eine der größten Herausforderungen ist hier die chemische und biochemische Analytik, weswegen „Aerosol und Gesundheit“ ein Hauptthema während der analytica Conference in München ist. Der Chemiker Professor Dr. Ralf Zimmermann von der Universität Rostock und dem Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt leitet am ersten Konferenztag, am Dienstag, 1. April, eine ganztägige Session zu diesem Thema. Geplant sind 14 Vorträge von Wissenschaftlern aus Deutschland, Australien, Finnland, Großbritannien, Kanada, Norwegen, aus der Schweiz und den USA. Sie stellen vor, wie Aerosole charakterisiert werden, wie sie durch den Körper wandern und dort gesundheitliche Effekte auslösen. Präsentiert werden unter anderem Untersuchungen über Verbrennung von Diesel, Schiffsdiesel, Biodiesel und Biomasse und deren Auswirkungen sowie über Anteile von Nanopartikeln in den gebildeten Aerosolen.
Nanopartikel, also Teilchen mit einem Durchmesser von einem bis 100 Nanometern, können besonders erfolgreich den menschlichen Körper erobern. Aber Allergien können auch durch Pollen mit einem Durchmesser von etwa zehn Mikrometern ausgelöst werden. Neben Allergien kann Feinstaub auch Asthma, andere Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewirken. Organische Verbindungen machen etwa 70 Prozent der gesamten trockenen Partikelmasse aus und einige Hundert solcher Verbindungen lassen sich in den Partikeln nachweisen. Die analytische Chemie steht hier vor großen Herausforderungen. Das beginnt schon mit der Frage, wie man die Partikel am besten „sammelt“, oder wie komplex die so erhaltenen Proben zusammengesetzt sind. Chromatografische Trenntechniken mit anschließender massenspektrometrischer Analyse sind die Methoden der Wahl, die aufgrund der Aufgabenstellung zunehmend verfeinert werden. Weiterhin werden Verfahren, die auf Massenspektrometrie mit ultrahoher Auflösung oder moderne on-line analytische Techniken basieren, zur Erfassung der Gas- und Partikelphase eingesetzt.
Neben dem Thema Feinstaub stehen unter anderem Sessions zu Wasseranalytik, Metabolomics und Proteomics auf dem Programm. Damit deckt die analytica Conference erneut die gesamte Bandbreite der Analytik ab. Das aktuelle Programm ist online zu finden unter www.analytica.de/conference oder unter www.gdch.de/analyticaconf2014. Der Eintritt zur Konferenz ist im Messeticket enthalten.
Für das Programm der analytica Conference, die vom 1. bis 3. April dauert, zeichnen drei wissenschaftliche Gesellschaften, die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) und die Deutsche Vereinte Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL), verantwortlich.
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