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Author
Dipl.-Ing. Ute Moll

Bekleidungskonzepte im Reinraum

Komfort nicht vergessen – Schutz vor unerwünschter Geruchsbildung!

ZW_Integrity-1000_HR_web
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Tabelle 1: Auszug aus IEST-RP-CC003
Tabelle 1: Auszug aus IEST-RP-CC003
Abb. 1: Mikroorganismen werden angezogen
Abb. 1: Mikroorganismen werden angezogen
Abb. 2: Zellmembrane werden aufgebrochen
Abb. 2: Zellmembrane werden aufgebrochen
Abb. 3: Mikroorganismen sind vermehrungsunfähig
Abb. 3: Mikroorganismen sind vermehrungsunfähig

Ein gut durchdachtes Bekleidungskonzept für die Produktion im Reinraum oder in sensiblen Fertigungsbereichen ist eine essentielle Basis zur Kontaminationskontrolle. Reinraumbekleidung muss gewebetechnische Anforderungen erfüllen, die den produktionsspezifischen Regelwerken entsprechen, Produkt und Mitarbeiter vor Kontamination schützen, aber auch maximalen Komfort für den Mitarbeiter bieten. Gerade der letzte Punkt sollte in der Auswahl der Bekleidung nicht unterschätzt werden.

Die Bedeutung des richtigen Bekleidungskonzeptes für das Arbeiten in kontrollierten Produktionsumgebungen ist einer der maßgeblichen Faktoren für Qualität im Reinraum. Dabei gibt es keine Standardlösungen. Eine kompetente Beratung in der Zusammenstellung eines optimalen Reinraumkonzeptes berücksichtigt die Produktionsbedingungen, die Situation vor Ort sowie die spezifischen Anforderungen der Anwender. Die Eckpunkte im Entscheidungsprozess sind:

◾ Reinraumumgebung
◾ Eigenschaften des Reinraumgewebes (technisch, funktionell)
◾ Fachgerechte Aufbereitung

In der Gewebeauswahl sind die regulativen Vorgaben durch die Reinraumklasse das ausschlaggebende Kriterium. Eine Vielzahl von Abhandlungen, wie beispielsweise die Angaben der EN ISO 14644-5, Anhang B, als auch der GMP Leitfaden, Annex 1, liefern hier hilfreiche Orientierungen. Diese Empfehlungen sind stets auf den eigenen Reinraumprozess abzustimmen. Ein internationaler Leitfaden ist der Auszug aus IEST-RP-CC003.4, der die in Tabelle 1 dargestellten Empfehlungen formuliert.

In der Auswahl des Gewebes ist weniger oft mehr. Nicht nur die Erfüllung aller technischen Möglichkeiten ist wichtig. Komfortaspekte sollten nicht außer Acht gelassen werden. Der Tragekomfort ist ein Aspekt, der bei der Auswahl von Reinraumbekleidung häufig vernachlässigt wird. Tragekomfort ist aber ein wesentlicher Faktor für einen erfolgreichen und produktiven Reinraumbetrieb. Ein Parameter, der zum Komfort beiträgt, ist die antimikrobielle Ausrüstung eines Gewebes.

Wer kennt es nicht: beim Sport, handwerklicher Arbeit, ja selbst in sitzender Tätigkeit unter Stress fließt der Schweiß und mit dem Schweiß entsteht unangenehmer Geruch in der Kleidung. Was im privaten Bereich vielleicht noch akzeptabel ist, ist bei der Reinraumbekleidung oder „Work-wear“ im kontrollierten Produktionsumfeld eine Belastung des Trägers – und seiner Kollegen – die möglichst minimiert werden sollte.

Gerade in synthetischen Fasern entstehen Gerüche besonders stark. Dank moderner Technik muss Reinraumbekleidung heute aber nicht mehr „muffig“ riechen. Als eines der Bekleidungskonzepte für sensible Fertigungsbereiche verwendet Quantus in allen Gewebequalitäten (Standard, Comfort, Protect, Protect Xtra, Control) die Technologie Aegis Microbe Shield. Es ist eine dauerhafte, antimikrobielle, nicht migrierende Gewebeausrüstung, die unangenehme Gerüche minimiert und dadurch einen hohen hygienischen Standard setzt.

Die Wirkungsweise ist einfach und funktionell zugleich: das Gewebe ist mit einer schwach geladenen Polymerausrüstung versehen. Mikroorganismen werden durch die unterschiedliche elektrische Ladung angezogen und dann auf dem Produkt „mechanisch“ durch „molekulare Schwerter“ zerstört. Der gesamte Abwehrprozess geschieht ohne Migration auf Haut und Umwelt.

Nur die Mikroorganismen, die mit dem Substrat in Berührung kommen werden abgetötet, nicht aber die notwendigen, auf unserer Haut lebenden Mikroorganismen.

In einem vollständigen Bekleidungskonzept für den Reinraum ist auch immer die Zwischenbekleidung – die ebenfalls mit der Aegis Mikroshield-Technologie ausgestattet ist – zu berücksichtigen. Aus „reinraumtechnischer Sicht“ wird die Verwendung einer 100 %ig synthetischen Faser empfohlen, um mögliche Faserbruchstücke zu minimieren oder erst gar nicht entstehen zu lassen. Bei der Zwischenbekleidung geht es aber nicht ausschließlich nur um das Partikelpotenzial, das bereits unter der Reinraum-Oberbekleidung reduziert werden soll, sondern gerade hier ist die Minimierung von Gerüchen ein ausschlaggebendes Thema, schließlich besteht hier der direkte Hautkontakt. Vergleiche in Tragetests zeigen deutliche Vorteile im Komfort.

Neben dem sensorisch wahrnehmbaren Vorteil der Geruchsminimierung hat die Wirkung der Aegis Mikroshield-Technologie in Quantus viele weitere Vorteile:

- Kontrolle bzw. Reduktion von mikrobieller Kontamination
- Keine wechselseitigen Verunreinigungen mit den Produkten
- Keine Umweltbelastung
- Keine allergischen Hautreaktionen beim Träger
- Keine spezielle Pflege bzw. Dekontamination notwendig.

Fazit
In der Zusammenstellung eines maßgeschneiderten Bekleidungskonzeptes sollte die Balance zwischen regulativen Vorgaben und individuellem Tragekomfort beachtet sein. Mit modernen Technologien in der Gewebequalität und einer kompetenten Beratung in der Zusammenstellung des Konzeptes sollten individuelle Lösungen mit einem optimalen Ergebnis erzielt werden.


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