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Author
Jim Polarine, Marc Rogers

Spülstrategien

This photo shows three surface types: top row is low pH phenolic at use-dilution, middle row is high pH phenolic at use-dilution, bottom row is a ready to use sporicide, each applied (0.5 mL) three times with evaporation between each application.
This photo shows three surface types: top row is low pH phenolic at use-dilution, middle row is high pH phenolic at use-dilution, bottom row is a ready to use sporicide, each applied (0.5 mL) three times with evaporation between each application.
This picture is an enlargement of the vinyl + 3X (sporicide).
This picture is an enlargement of the vinyl + 3X (sporicide).

Überwachungsbehörden wie die US Food and Drug Administration (FDA), die Medical and Healthcare Products Regulatory Agency (MHRA) und die European Medicines Agency (EMA) erwarten von einem robusten Reinigungs- und Desinfektionsprogramm, den wiederkehrenden Einsatz von Desinfektionsmitteln (oder einem „one step“ Reiniger/Desinfektionsmittel) mit einem sporiziden Mittel. Dieser Ansatz wird routinemäßig von den pharmazeutischen Herstellern angewandt und weithin als die beste Methode angesehen. Die meisten Produkte dieser Kategorien enthalten jedoch zur Erzielung der gewünschten Wirksamkeit und Haltbarkeit eine Reihe von Inhaltsstoffen, die nach der Trocknung auf den behandelten Oberflächen zurückbleiben. Wenn es den Rückständen ermöglicht wird, sich über mehrere Anwendungen aufzubauen, kann dies zu Funktions – oder Sicherheitsproblemen (zum Beispiel klebrige, haftende oder auch rutschige Böden und Türen), zu mangelhaftem Aussehen (Streifen auf oder Entfärbungen von Edelstahl und weichen Vinylvorhängen) oder zu Risiken für das Produkt führen (1). Es gibt einige Betriebe, die abwechselnd sowohl quartäre Ammoniumverbindungen und phenolische Desinfektionsmittel für Ihre Reinraum-Oberflächen anwenden ohne dazwischen zu spülen und dadurch schwarze, klebrige Rückstände erhalten. Der regelmäßige Wechsel zwischen Quats und Phenolen wird wegen der unterschiedlichen Ionenladung der Tenside, die einen schwer zu entfernenden Rückstand bilden, nicht als gute Praxis angesehen. Beispiele von Rückständen fielen bei den Besichtigungen von pharmazeutischen und biopharmazeutischen Stätten auf, einschließlich eines Standortes, bei dem rückständige Desinfektionsmittelflocken von einem Vinylvorhang in eine gefüllte, offene Produktampulle gefallen sind. An einem anderen Standort wurden vor einigen Jahren braune Rückstände auf allen Oberflächen, einschließlich der Gitter von HEPA Filtern, bemerkt. Die darauf folgende Analyse ermittelte Rückstände von Korrosion, die das Resultat einer Kombination von quartären Ammoniumsalzen sind, die regelmäßig einer Nebelbehandlung mit Wasserstoffperoxid ausgesetzt waren.

Aus diesen Gründen ist es wichtig eine Spülstrategie mit Produkten, die Ihre Wirksamkeit bei der Entfernung von Rückständen bewiesen haben, zu integrieren. In vielen Fällen stellt  die Anwendung von 70 %  Isopropylalkohol (IPA) oder Reinstwasser/WFI die richtige Wahl dar. Allerdings gibt es Situationen bei denen die Anwendung von speziell zusammengesetzten Reinigern zur Beseitigung von Rückständen benötigt wird. 70 % IPA wird für die Beseitigung von Rückständen auf Glas (bei Fenstern) vorgeschlagen und ist auch für die meisten Einrichtungen und Geräte in Reinräumen geeignet. Reinstwasser oder WFI wird typischerweise für die Rückstandsbeseitigung von größeren Oberflächen wie zum Beispiel: Decken, Wänden und Böden verwendet. Für ISO Class 5 (Grad A/B) Bereiche haben alle Reinigungs- und Spülmittel, einschließlich Desinfektions- und sporizide Mittel, steril zu sein und müssen mit sterilen Geräten wie Wischtüchern und Mops aufgetragen werden. Es gibt sicherlich Fälle, in denen die Rückstände rezeptierte Reiniger erfordern, um die Ablagerungen zu beseitigen. Eine Reihe von Anwendern in der Industrie hat herausgefunden, dass neutrale oder säurehaltige Reiniger in niedriger Konzentration ideal zur Beseitigung von Rückständen sind.

Die Spülfrequenz sollte durch die visuelle und taktile Prüfung der Reinraum-Oberflächen vorgegeben werden. Wenn die Verfärbung beginnt, beziehungsweise ein Boden selbst in trockenem Zustand bemerkbar klebrig wird, sollte gespült werden. Die Standardarbeitsanweisung (SOP) sollte eine entsprechende Flexibilität in Bezug auf die Spülung bei Bedarf erlauben. Besondere Aufmerksamkeit ist den Bereichen mit häufiger Anwendung von sporiziden Mitteln, wie z.B. Rädern/Rollen von Wagen, Stühlen, mobilen Behältern und Transfer- bzw. Lagerbehältern zu widmen. Sporizide Mittel beinhalten häufig oxidierende Bestandteile, die bei zu häufiger Anwendung zu Korrosion und Schäden an Reinraummaterial, einschließlich Edelstahl, führen können. Zusätzlich und abhängig von der Rezeptur können Rückstände von diesen Produkten zu Schäden an den Oberflächen führen, wenn sie nicht entsprechend durch eine Reinigungsroutine abgespült werden. Regelmäßiges Spülen von Bereichen, die häufig mit sporiziden Mitteln behandelt werden, kann die Lebensdauer von Oberflächen deutlich verlängern. Es ist wichtig zu erwähnen, dass das Spülen nur nach ausreichend langer Kontaktzeit bzw. idealerweise nach Trocknung der sporiziden- bzw. Desinfektionsmittel durchgeführt wird. Es sind Anwender beobachtet worden, die mit Wasser spülen, während die ursprüngliche Desinfektionsanwendung immer noch feucht ist oder vor Ablauf der empfohlenen Kontaktzeit. Diese Praxis verdünnt das Desinfektionsmittel und beeinträchtigt die mikrobiologische Wirksamkeit der Desinfektion.

Rückstände werden ab einer Menge von 1 bis 4 µg/cm² (2) sichtbar. Einige Anwender haben validiert, dass ihr Spülprotokoll Desinfektionsmittelrückstände sowohl auf Oberflächen mit oder ohne Produktkontakt zufriedenstellend beseitigt (Mahl- oder Schleifgeräte, Edelstahlarbeitsplätze, etc.). Dies wird durch die Anwendung spezifischer Methoden zum Beispiel: HPLC (High Performance Liquid Chromatography) oder unspezifischer Methoden zum Beispiel: TOC (Total Organic Carbon) erreicht. Die Entscheidung, welche dieser Methoden anzuwenden ist, hängt von den Charakteristika der vorhandenen Rückstände und der Umgebung ab. Zum Beispiel ist TOC eine sehr empfindliche, nicht spezifische Methode, die aber nicht für alle Fälle geeignet ist.

Durch die Einführung eines Spülprotokolls in die Standardarbeitsanweisung (SOP) können die Betriebsspezialisten einen Langzeitaufbau von Rückständen aus der Anwendung von Desinfektions- und sporiziden Mitteln in aseptischen Prozessbereichen vermeiden. Schlussendlich kann damit auch eine bessere Oberflächengüte, eine gesteigerte Sicherheit und ein geringeres Risiko für das Produkt erzielt werden.

Quellenangaben:
1.http://www.cemag.us/article/designing-cleanroom-disinfectant-program-meet-production requirements-and-regulatory-expecta Sartain, EK. Designing a Cleanroom Disinfectant Program to Meet Production Requirements and Regulatory Expectations
2.http://www.cemag.us/article/how-succeed-search-nothing-effective-swabbing-techniques-cleaning-validation

http://www.ivtnetwork.com/article/jim-polarine-and-marc-rogers-rinsing-strategy


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