- Einrichtung & Ausstattung
Malte Lenkeit
Ergonomie am industriellen Arbeitsplatz
Wird im industriellen Umfeld über Ergonomie gesprochen, kommt das Thema schnell auf die Maschinenbedienung oder die schematische Beurteilung von Arbeitsabläufen. Einfache Lösungen wie etwa das Angebot einer Sitzmöglichkeit zur Entlastung der Wirbelsäule werden selten thematisiert. Paradox, denn im Büro gilt es längst als anerkannt, dass körpergerechtes Sitzen wirkungsvolle Rücken-prävention ist. Dagegen werden nicht nur in der Textilindustrie Sitzgelegenheiten an industriellen Arbeitsplätzen häufig zur Nebensache deklariert. Mit der fatalen Folge, dass viele Arbeitsstühle und Steh/Sitz-Hilfen im gewerblichen Umfeld ihre entlastende Wirkung für die Wirbelsäule komplett verfehlen. Bei Arbeitsplatz-begehungen lassen sich mit ergonomiegeschultem Blick viele Missstände schnell identifizieren und oft mit einfachen, manchmal auch kreativen Mitteln beheben. Fehlt es etwa an einem festen und rutschfreien Untergrund, helfen spezielle Matten. Können Menschen bei der Arbeit ihre Füße nicht fest abstellen, sind für den Übergang kleine Kisten nützlich, bevor ein adäquater Industriestuhl beschafft wird. Fehlt es aber beispielweise an Bewegungsfreiraum für Beine und Füße, ist es mit einfachen Lösungen nicht mehr getan. Denn dann ist körpergerechtes Sitzen vom Grundsatz her nicht möglich.
Der häufigste im industriellen Umfeld anzutreffende Missstand ist die Sitzgelegenheit selbst. Nur selten ist diese auf die Anatomie aller Be-Sitzer abgestimmt. Grundsätzlich gilt, dass an Wechsel- und Schichtarbeitsplätzen Sitzmöbel mit Synchrontechnik und automatischer Einstellung des Rückenlehnenandrucks am besten geeignet sind. Entsprechende Stuhlmechaniken gewährleisten, dass unterschiedliche Benutzer nur die Sitz- und Rückenlehnenhöhe einstellen müssen. Für den Einsatz an Arbeitsplätzen, die einem Nutzer fest zugewiesen sind, ist hingegen eine Technik sinnvoll, bei der der Rückenlehnenandruck individuell justiert werden kann. Körpergewicht, Rumpflänge und das Sitzgefühl des Benutzers werden so noch besser berücksichtigt.
Entlastung der Wirbelsäule
Zahlreiche Studien und Untersuchungen befassen sich mit den Risiken des Sitzens im Büro. Grundaussage ist, dass Drehstühle, die ein körpergerechtes Sitzen rund ums Lot fördern, gesundheitliche Risiken vermeiden. Das gilt natürlich auch für die Arbeit an gewerblichen Arbeitsplätzen. Forscher der Hochschulärztlichen Einrichtung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen beschreiben, dass ein Stuhl eine nach vorne geneigte Sitzfläche von mindestens minus 8 Grad haben sollte. Die Aktion Gesunder Rücken (AGR e. V.), die in diesem Jahr erstmals auch Industriestühle geprüft und sechs Produkten von Dauphin das Gütesiegel „geprüft & empfohlen“ verliehen hat, fordert eine Sitzneige- und Sitztiefenverstellung von mindestens minus 4 Grad. Fakt ist, dass eine größere Sitzneigung nach vorne den Beckenwinkel öffnet und damit die Wirbelsäule zunehmend entlastet.
Bewegungsabläufe und Körperhaltungen im gewerblichen Umfeld sind vielseitig. Auch unterscheiden sich Anforderungen an Sicherheit, Materialien und Haltbarkeit bei jedem Einsatzbereich. Industriestühle müssen variantenreicher sein als Bürostühle. Intelligent ist die Entscheidung für eine Stuhlfamilie, die in einem Baukastensystem Komponenten und Ausstattungsvarianten zur Verfügung stellt. Dauphin etwa bietet für den AGR-zertifizierten TecProfile die „Dauphin System-Ergonomie“ an, mit der jeder Arbeitsplatz entsprechend den Bedürfnissen und Arbeitsplatzanforderungen optimal ausgestattet wird. So ist gewährleistet, dass ergonomische Industriestühle auch bei Veränderungen über ihren gesamten Einsatzzyklus von rund acht Jahren dazu beitragen, die Gesunderhaltung der Menschen im Betrieb zu fördern.
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