Susanne Zinckgraf
ENGEL auf der Medtec Europe 2013
Maximale Produktsicherheit, höchste Präzision und Leistung, zuverlässige Reproduzierbarkeit und niedrigster Energieverbrauch: Auf der Medtec Europe vom 26. bis 28. Februar 2013 in Stuttgart demonstriert ENGEL AUSTRIA, wie sich die kontinuierlich steigenden Anforderungen der Medizintechnikproduzenten mit innovativen Systemlösungen kosteneffizient umsetzen lassen. In Halle 1, Stand I20 produziert der österreichische Spritzgießmaschinenbauer und Automatisierungsexperte Autoinjektorteile in Zwei-Komponententechnik.
„Medizinproduktehersteller müssen zunehmend auf die Stückkosten achten. Hierbei eröffnet die Prozessintegration große Chancen, weshalb Mehrkomponentenanwendungen in dieser Branche stark an Bedeutung gewinnen“, betont Christoph Lhota, Leiter der ENGEL Business Unit Medical. Hochintegrierte und automatisierte Fertigungszellen reduzieren die Investitions- sowie die Betriebskosten, die Anlagen benötigen in der Regel eine deutlich kleinere Stellfläche, die Lagerung von Zwischenprodukten entfällt und in vielen Anwendungen lassen sich durch das Zusammenfassen von zuvor getrennten Arbeitsschritten zudem die Prozessstabilität sowie die Qualität der Endprodukte steigern.
So werden während der Medtec auf einer ENGEL e-motion 80H/80W/180 T WP combi in Reinraumausführung ABS und TPE in einem servoelektrischen 16+16-fach-Indexplattenwerkzeug in einem Arbeitsschritt verarbeitet. ENGEL realisiert dieses Exponat gemeinsam mit Systempartnern, darunter Hack Formenbau, SHL (Scandinavian Health), Piovan, Max Petek Reinraumtechnik und Stäubli.
Roboterintegration eröffnet neues Sparpotenzial
Das Teilehandling übernimmt ein vollständig in die Steuerung der Spritzgießmaschine integrierter ENGEL easix Mehrachsindustrieroboter. Durch die Steuerungsintegration erschließt sich der Anwender zusätzliche Effizienzpotenziale. Die Bewegungsbefehle für den Roboter fügen sich in die Maschinensteuerung ein, so dass sich der Maschinenbediener nicht länger in zwei unterschiedliche Bedienlogiken einarbeiten muss. Viele Arbeiten, für die herkömmlich ein Programmierer hinzugezogen wird, kann der Maschinenbediener selbst erledigen, was die Verfügbarkeit der Fertigungsanlage erhöht. Da der integrierte Roboter Zugriff auf die Maschinenparameter hat, lässt sich das Zusammenspiel zwischen Handling und Maschinenbewegungen optimieren. Beispielsweise kann der Roboter bereits mit der Entnahme der Spritzgießteile starten, bevor das Werkzeug vollständig geöffnet ist, was die Zykluszeit verkürzt.
Mit dem Trend zu einer höheren Produktivität und Effizienz der Spritzgießprozesse steigen auch die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Verarbeitungsmaschinen. ENGEL hat über die letzten Jahre seine vollelektrischen ENGEL e-motion Spritzgießmaschinen konsequent auf Hochleistung ausgerichtet. Zykluszeiten von deutlich unter 3 Sekunden und Einspritzgeschwindigkeiten von über 500 mm pro Sekunde sind mit vollelektrischen ENGEL Spritzgießmaschinen realisierbar. Um die e-motion Maschinen noch besser auf die individuellen Anforderungen der Kunststoffverarbeiter zuzuschneiden, hat ENGEL die Baureihe im Segment der Mittelmaschinen erweitert. Neu hinzugekommen sind Maschinen mit 160 und 220 Tonnen Schließkraft.
Online-Prozessregelung mit Köpfchen
Ein weiteres Novum ist iQ weight control, die Online-Prozessregelung von ENGEL für Spritzgießmaschinen mit elektrischen Spritzaggregaten. Die zum Patent angemeldete Software erkennt Schwankungen der Umgebungsbedingungen und im Rohmaterial und gleicht sie noch im selben Schuss aus. Dafür analysiert iQ weight control während des Einspritzvorgangs in Echtzeit den Druckverlauf über der Schneckenposition und vergleicht die Messwerte mit einem Referenzzyklus. Auf dieser Basis werden neue Prozessparameter berechnet, die unmittelbar Schwankungen der Schmelzemenge und der Materialviskosität – die zwei wichtigsten Einflussfaktoren auf die Formteilqualität – erkennen lassen. Bei Abweichungen von den Sollwerten werden die relevanten Prozessparameter automatisch nachgeregelt und damit Auswirkungen auf die Formfüllung vermieden.
GMP-gerechter Trayserver reduziert Kontaminationsrisiko
Während der Medtec stellt ENGEL zudem seine Reinraumkompetenz einmal mehr unter Beweis. Die Fertigungszelle ist als Reinraum gekapselt. Der integrierte Trayserver wurde von ENGEL gezielt für den Einsatz im Reinraum entwickelt, denn Austakt- und Fördersysteme werden häufig als Ursache für Kontaminationen ausgemacht. Um Abrieb und Partikellast auf ein Minimum zu reduzieren, setzt ENGEL auch für Trays und Förderbänder ausschließlich GMP-gerechte Werkstoffe ein und verzichtet auf Umlenkungen. Die Trays dienen dazu, die Spritzgießteile lageorientiert an eine nachfolgende Montagemaschine zu übergeben.
ENGEL med.con am 25. Februar in Wurmberg
Bereits einen Tag vor Eröffnung der Messe Medtec startet bei ENGEL der Branchentreff für Medizintechnik-Experten. Am 25. Februar 2013 findet die ENGEL med.con in Wurmberg statt. Kunden, Partner und Interessierte sind eingeladen, sich im neuen ENGEL Deutschland Technologieforum Stuttgart über innovative Maschinen- und Automatisierungstechnik, Prozesstechnologien und Systemlösungen zu informieren, Trends zu diskutieren und sich mit anderen Experten und Anwendern auszutauschen. Die ENGEL med.con ist keine reine Fachkonferenz, sondern vermittelt zudem viel Praxis-Know-how. Im besonders großen Technikum der neuen ENGEL Niederlassung wird am Beispiel mehrerer Maschinenexponate demonstriert, wie sich in der Medizintechnik Effizienzpotenziale optimal ausschöpfen lassen.
ENGEL AUSTRIA GmbH
4311 Schwertberg
Österreich