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Wissenschaftsministerin Wanka weiht Reinraum-Labore bei MHH-Partner corlife ein

Wissenschaftsministerin Wanka weiht Reinraum-Labore bei MHH-Partner corlife ein
Wissenschaftsministerin Wanka weiht Reinraum-Labore bei MHH-Partner corlife ein


Grundlage für Arbeit mit menschlichen Herzklappen geschaffen

Auf dem Gebiet der Biotechnologie kommt Hannover einen weiteren Schritt voran: Am 16. Mai dieses Jahres geht die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) mit neuen Reinräumen an den Start. Dabei handelt es sich um spezielle Produktionsräume für die Herstellung innovativer Implantate. Der Reinraum wird in Zusammenarbeit mit der Firma corlife betrieben. Das Land Niedersachsen und die Europäische Kommission finanzieren die Baumaßnahme mit rund einer Million Euro. Professor Dr. Johanna Wanka, Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, wird die Räume gemeinsam mit Professor Dr. Christopher Baum, Forschungsdekan der MHH, Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie (HTTG), und Dr. Michael Harder, Geschäftsführer von corlife, einweihen. Mit dieser Einrichtung auf höchstem Hygieneniveau ermöglichen wir eine praxisnahe Forschung mit direktem Anwendungsbezug und im Interesse des Patienten. Wir stellen die Forschung noch stärker in den Fokus des Nutzen für den Menschen, betont die Ministerin. Weiterhin unterstreicht Wanka die grundsätzliche Bedeutung des Aufbaus von Forschungsinfrastruktur durch Kooperationsprojekte von Hochschulen mit der Wirtschaft. Seit 2007 haben wir hierfür 60 Millionen Euro an Landesmitteln und Geldern des Strukturförderfonds der EU eingesetzt und konnten dadurch wichtige Impulse für die niedersächsische Wirtschaft und zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen geben.

corlife wurde 2006 gegründet und beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung von kardiovaskulären Medizinprodukten und Arzneimitteln. Ein Schwerpunkt liegt auf der Aufbereitung von biologischen Herzklappen. Dabei werden die Spenderklappen in einem geschützten Verfahren dezellularisiert, das heißt von allen Zellen befreit. Übrig bleibt lediglich das Bindegewebe. Diese Matrix wird dem Empfänger implantiert und von den körpereigenen Zellen neu besiedelt. So kann einer Abstoßungsreaktion des Körpers vorgebeugt werden. Ein weiteres Beispiel für die Produkte des Unternehmens ist ein Kupplungssystem, mit dem bei einer Herzoperation eine dauerhafte Verbindung zwischen einem Gefäß und einer Prothese hergestellt werden kann. Mithilfe dieses Systems soll die Operationszeit verkürzt und die Komplikationsrate nach dem Eingriff gesenkt werden. corlife kooperiert eng mit der MHH, beispielsweise mit der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie. Wir haben in den vergangenen fünf Jahren sehr systematisch darauf hin gearbeitet, aus Erfindungen der MHH Produkte zu entwickeln, die dann in Hannover hergestellt werden. Die Reinräume, die durch die Unterstützung der Landesregierung möglich wurden, sind dafür Voraussetzung, sagt Professor Haverich.

Wir kombinieren unsere Stärken: Die MHH profitiert vom hohen Qualitätssicherungsstandard und der Entwicklungskompetenz der corlife, die corlife wiederum profitiert von der Innovationskraft der MHH, beschreibt Dr. Michael Harder, Geschäftsführer von corlife das Konzept der Zusammenarbeit. Eine wichtige Voraussetzung für die Herstellung innovativer Implantate ist eine nahezu keimfreie und partikelarme Herstellungsumgebung, so genannte Reinräume. Insgesamt vier davon gehen nunmehr in Betrieb. Reinräume sind so konstruiert, dass die Partikelanzahl in der Luft dort möglichst gering gehalten wird. Dafür sorgen Filtersysteme, die die Luft aufwirbeln und absaugen. Bis zu 50 Mal pro Stunde wird die Luft im Raum ausgetauscht. Direkt in den Werkbänken geschieht das sogar bis zu 800 Mal in der Stunde. Es gelten strenge Hygienevorschriften: Alle Materialien, die in die Räume gelangen, werden in Schleusen desinfiziert. Die Mitarbeiter tragen spezielle Anzüge, Kopfhauben, Überzieher für die Schuhe und Mundschutz. Sie müssen zwei Schleusen passieren, bevor sie an ihre Arbeitsplätze kommen. Außerdem gibt es feste Reinigungszyklen für Möbel, Wände, Decken, Fußböden und Werkbänke.

Die technischen Voraussetzungen für die Herstellung erfüllen wir, jetzt fehlen nur noch die regulatorischen, erklärt Dr. Michael Harder. Ich gehe davon aus, dass wir noch in diesem Jahr mit der Aufbereitung menschlicher Herzklappen und der Herstellung der Gefäßkupplungen starten können. Und wir erwarten weitere innovative Produktideen aus dem Bereich der regenerativen Medizin, zum Beispiel aus dem Exzellenzcluster REBIRTH, die wir zusammen hier umsetzen werden.

 


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Buchta Becker PMS PPS