Hier finden Sie das NEWSLETTER Archiv Mehr ...
HJM Hydroflex PPS Ecolab

reinraum online
Deutsch   English



Sicherheitswerkbänke: Neue Vielfalt und neue Wege zur Verbesserung der Sicherheit!

Sicherheitswerkbänke: Neue Vielfalt und neue Wege zur Verbesserung der Sicherheit!
Sicherheitswerkbänke: Neue Vielfalt und neue Wege zur Verbesserung der Sicherheit!

Am 17./18. Juni 2010 veranstaltete die ESN-Akademie ein Seminar über Sicherheitswerkbänke, bei dem über die unterschiedlichen Anwendungsbereiche, über neue Systeme und Qualifizierungstechniken vorgetragen wurde. In zwei Podiumsgesprächen wurden Fragen und Konsequenzen der aktuellen Entwicklungen diskutiert.

Sicherheitswerkbänke haben sich eine große Zahl neuer Anwendungsbereiche erschlossen und präsentieren sich für mikrobiologische und sonstige Anwendungen in stetig wachsender Vielfalt, wie L. Gail darstellte. Die neuen Werkbank-Konzepte berücksichtigen die individuellen Prozessanforderungen nicht nur hinsichtlich der Einrichtungen und Abläufe, sondern auch hinsichtlich Personen- und Produktschutz.

Unter dem Thema ?Einsatz von Mikrobiologischen Sicherheitswerkbänken in Bio- und Gentechnik? stellte v. Hoerschelmann das breite Spektrum an Regularien für Sicherheitswerkbänke vor: Biologische Sicherheitsmaßnahmen, bauliche Voraussetzungen, technische und organisatorische Sicherheitsmaßnahmen, Anforderungen an das Personal, an persönliche Schutzausrüstung und Überwachungsmaßnahmen.

H. Weißsieker (TÜV Süd) berichtete über Sicherheitskonzepte, die geeignet sind, zwischen Prozessanforderungen und Schutzsystemen zu vermitteln. Als wichtiges Hilfsmittel wurden die Klassifizierungssysteme von ISO 14644-7 und VDI 2083-16 herausgestellt. Die Präsentation ?Neuer Systeme? hatte C. Moirandat von CMD/Skan übernommen. In diesem Beitrag wurde das umfangreiche Spektrum technischer Optionen für den Personen- und Produktschutz deutlich, das heute offenbar erst ansatzweise ausgeschöpft wird. Neue Systeme sind daraufhin ausgelegt, nicht nur hochpathogene oder toxische Materialien sicher zu prozessieren, sondern bieten auch verbesserte Lösungen für offene Abzüge sowie Dekontaminations- und Entsorgungsaufgaben.

Unter dem Thema ?Typprüfung? referierte S. Schneider (TÜV Nord) über die GS-Zertifizierung zur Überprüfung der Erfordernisse der DIN EN 12469 an Mikrobiologischen Sicherheitswerkbänken. Andererseits wurde in einem Beitrag von T. Hinrichs (Berner) deutlich, dass der Personenschutz auch bei einwandfrei zertifizierten Werkbänken durch Störungen aus der Umgebung eingeschränkt werden kann. Für diese Untersuchungen, die sich an der bekannten Prüfung zur ?Robustheit des Rückhaltevermögens? für Laborabzüge orientierten, wurden eigene Messungen mit Literaturangaben verglichen.

D. Stanischewski (BIS Prozesstechnik) stellte diesen Ergebnissen Verfahren gegenüber, um Schutzfunktionen auch im Rahmen von Routineprüfungen, d.h. am Aufstellungsort und sogar unter Betriebsbedingungen auf Basis der ISO 14644-3 zu prüfen.

In den Diskussionen wurde dann die Frage behandelt, wie die Sicherheit und speziell der Personenschutz zu verbessern sind. Für die Hersteller gehört dazu vor allem die Aufgabe, den ?sicheren Betrieb? durch die Soll- und Grenzwerte für die vertikale (Downflow) und horizontale (Inflow) Luftströmung zu definieren.

Während die gängigen Prüfmethoden ganz auf die Typprüfung bzw. die dafür definierten Störungen der Ruhebedingungen ausgerichtet seien, bleiben die Bedingungen am Aufstellungsort und vor allem unter Betriebsbedingungen vergleichsweise unberücksichtigt. D. Stanischewski konnte diese Vermutung bestätigen, indem er auf eigene Messungen hinwies, die gezeigt hatten, dass Werkbänke, deren Personenschutz  im KI-Test der Norm entsprach und beim Partikeltest (ISO 14644-3) noch einen Schutzfaktor > 105 gezeigt hatten, im Betriebszustand bei einwandfreier Bedienung, nur noch einen Schutzfaktor von unter 103  aufwiesen.

Unter diesem Gesichtspunkt müsse davon ausgegangen werden, dass der zuverlässige Betrieb von Sicherheitswerkbänken nicht mehr alleine durch eine erfolgreiche Typprüfung abzusichern ist. Die Prüfung am Aufstellungsort und vor allem auch unter Betriebsbedingungen dürfte in Zukunft mehr an Gewicht erhalten. Vor allem wäre damit ein Weg gefunden, um auch nicht typgeprüfte Einrichtungen den praktischen Erfordernissen entsprechend am Aufstellungsort zu qualifizieren und fortlaufend sicher zu betreiben. Gerade auch für Werkbänke, deren Anwendung außerhalb des Bereichs der bestehenden Normen und der speziell dafür festgelegten Prüfungen liegt, bestünde damit eine Möglichkeit, den sicheren Betrieb nachzuweisen.

Von H.-J. Riegel (BG RCI) wurde darauf hingewiesen, dass diese Aspekte im Rahmen der Novellierung der DIN EN 12469 von deutscher Seite eingebracht werden sollten.

Autor: Dr. Lothar Gail
E-Mail: lozhar.gail@kcfn.de


ESN - European Synergies Network
69214 Eppelheim
Deutschland


Besser informiert: Mit JAHRBUCH, NEWSLETTER, NEWSFLASH und EXPERTEN VERZEICHNIS

Bleiben Sie auf dem Laufenden und abonnieren Sie unseren monatlichen eMail-NEWSLETTER und unseren NEWSFLASH. Lassen Sie sich zusätzlich mit unserem gedruckten JAHRBUCH darüber informieren, was in der Welt der Reinräume passiert. Und erfahren Sie mit unserem Verzeichnis, wer die EXPERTEN im Reinraum sind.

ClearClean MT-Messtechnik Vaisala ASYS