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Lugaia ? Spezialist für sterile Transferlösungen

Lugaia ? Spezialist für sterile Transferlösungen
Lugaia ? Spezialist für sterile Transferlösungen

Die Lugaia STS AG, ein Unternehmen in der Schweiz, bietet Disposable-Lösungen für die pharmazeutische Industrie an. Mit Stericon verfügt die noch junge Lugaia über ein zertifiziertes und patentiertes Verfahren, bei dem Wirkstoffe mit Hilfe von sterilen Kunststoffbeuteln, Endlosschläuchen sowie Schweißtechnik in den isolatorgeschützten Bereich eingebracht werden können. Seit März 2009 ist die Lugaia STS AG Premium Partner der Optima Group Pharma. Im Interview steht Geschäftsführer Viktor Schnyder (40) Rede und Antwort zur neuen Kooperation.

Red.: Herr Schnyder, wie kam es zur Zusammenarbeit beider Unternehmen?
Schnyder: Wir haben bei Lugaia vor drei Jahren begonnen, das Stericon-Verfahren zu entwickeln und dieses unseren Kunden vorzustellen In diesem Zusammenhang bin ich vor ungefähr einem Jahr in Kontakt mit Matthias Poslovski von der Optima Group Pharma gekommen. Er und Jürgen Rothbauer (Geschäftsführer) haben dann recht schnell die Idee der Partnerschaft aufgegriffen und die Chancen für beide Unternehmen erkannt. Anschließend hat man sich zunächst etwas ?beschnuppert? ? man hat geschaut, wie weit wir sind. Für uns war ein großer Partner interessant, der die Produkte weltweit vertreibt.
Red.: Seit wann gibt es Lugaia?
Schnyder: Die jetzige Lugaia AG besteht seit 2006. Diese schweizerische Aktiengesellschaft ist zu 100% in Besitz der Familie Schnyder.
Red.: Warum wurde kürzlich die Lugaia STS AG gegründet?
Schnyder: Die Lugaia STS AG gibt es jetzt seit 18. März 2009. Bei der Lugaia AG, die weiterhin besteht, decken wir verschiedene Anforderungen ? insbesondere die der chemischen Industrie ? ab. Das sind Folienprodukte, z.B. Endlosfolien, die wir herstellen und vertreiben. Die zweite Produktlinie betrifft Stericon für die pharmazeutische Industrie, dieses Verfahren haben wir bereits patentieren lassen. An diesem Stericon-Verfahren ist die Optima Group Pharma interessiert. In unseren Gesprächen wurde dann klar, dass wir für die Kooperation ein neues Unternehmen gründen. Das heißt, die Lugaia AG bleibt somit zu 100%  in Händen der Familie Schnyder, die neue Lugaia STS AG ist mehrheitlich in Händen der Familie Schnyder und Optima hält an ihr eine bedeutende Beteiligung.  
Red.: Was versprechen Sie sich von der Partnerschaft?
Schnyder: Für uns ist das eine ganz wichtige Partnerschaft. Als kleines Unternehmen hatten wir bislang begrenzte Möglichkeiten im Vertrieb und im Marketing. Nun stehen uns ganz neue, weltweite Vertriebskanäle offen, das ist für uns sicher der wichtigste Vorteil. Mit der finanziellen Beteiligung haben wir aber auch zusätzlichen Spielraum z.B. für Studien zum Verfahren und Weiterentwicklungen erhalten.
Red.: Das heißt, dass die partnerschaftliche Zusammenarbeit nun schon länger besteht, also noch vor der offiziellen Gründung begonnen hat?
Schnyder: Ja, richtig. Seit ungefähr einem Jahr wird auch schon gemeinsam an Stericon gearbeitet.
Red.: Welche Synergien erwarten Sie aus Ihrer Sicht für Optima?
Schnyder: Maschinen aus der Optima Group Pharma haben jetzt die Möglichkeit, mit unserem Verfahren bestückt zu werden. Für die Optima Group Pharma ist das eine sehr sinnvolle Ergänzung ? und der Kunde hat natürlich den Vorteil, alles aus einer Hand zu bekommen.
Red.: Es handelt sich vermutlich um eine sehr zukunftsträchtige Technologie. Die Einweglösungen treten bei den Prozessabläufen in der pharmazeutischen Industrie vermehrt auf.
Schnyder: Ja, die Disposable-?Philosophie? ist, dass man sterile, jedoch günstige Materialien einmal benutzt und dann entsorgt. Dadurch entfallen teure, aufwändige Reinigungsprozesse und die damit ebenso aufwändigen Qualifizierungsprozesse.
Red.: Für welchen Bereich eignen sich die Disposable-Lösungen von Lugaia?
Schnyder: Bisher wurden pharmazeutische Produkte meist nach dem Alpha-Beta-RTP-Prinzip in den isolatorgeschützten Bereich eingebracht. Hier muss man den Beutel mit dem Alpha-Port, respektive dem Beta-Port verbinden und so das Produkt in den Isolator einschleusen. Mit unserem Verfahren können diese Vorgänge eingespart werden.
Red.: Gibt es eine Konkurrenz zu Stericon?
Schnyder: Das Verfahren, wie wir es jetzt patentiert haben, gibt es sonst nirgends. Es gibt nur andere Lösungen wie etwa das Alpha-Beta-RTP-System. Das kann man natürlich nützen. Aber da sind wir kostenmäßig Weiten voraus. Es sei denn, man macht nur ganz wenige Einschleusungen, z.B. einmal pro Woche oder einmal pro Monat, dann hat das Alpha-Beta-RTP-System noch gewisse Vorteile. Die Investition, die man tätigt, ist etwas kleiner im Vergleich zu uns. Die Kosten für Verbrauchsmaterialien sind bei uns jedoch sehr viel kleiner. Hier ist genau unser großer Vorteil begründet, wir setzen Einwegmaterialien ein.
Red.: Die Folien, die bei Stericon verwendet werden, werden vermutlich in einem besonderen Verfahren hergestellt?
Schnyder: Die Folien selbst werden im Reinraum u.a. in Extrusionsprozessen hergestellt. Bei uns wird dann auch die Konfektion durchgeführt, d.h. wir legen verschiedene Folienschichten ? das ist zum einen eine Polyester-Schicht und zum anderen eine Polyäthylen-Schicht ? ineinander ein und verschweißen das zusammen zu einem Stericon-Beutel. Diese Arbeiten werden bei uns im Reinraum der Iso-Klasse 5 gemacht.
Red.: Der Kunde kann dann mit Ihren Maschinen und Ihren Beuteln die Materialien in den sterilen Prozess einbringen.
Schnyder: Jawohl, richtig.
Red.: Gibt es bereits Referenzprojekte für das Stericon-Verfahren?
Schnyder: Das ist der Knackpunkt, wenn man für die pharmazeutische Industrie ein neues Verfahren anbietet. Die erste Frage in unseren Akquisegesprächen ist immer, ob es bereits Referenzen gibt. Wir haben nun ein erstes Referenzprojekt, das momentan noch in der Qualifizierung ist. Hier wird die Produktion demnächst anlaufen. Nun haben wir zahlreiche weitere Projekte, die sich in der Planung oder in der Entscheidungsphase befinden.

Red.: Vielleicht noch ein paar Hintergründe zur Lugaia AG: Wie ist Lugaia entstanden? Und welchen beruflichen Background haben Sie?
Schnyder: Ich selbst bin Maschinenbau-Ingenieur (Anm. d. Red.: Absolvent einer Ingenieurschule, vergleichbar mit der deutschen FH) und war zuvor als Angestellter zehn Jahre in der Industrie und auch im Verpackungsmaschinenbau tätig. In dieser Zeit ist bei mir die Überzeugung entstanden, dass man gewisse Aufgaben rein auf Folienbasis lösen kann ? ohne komplexe Anlagentechnik. Mein Ziel war daher, die ganze Folientechnologie auszubauen. Da dies bei meinem damaligen Arbeitgeber auf wenig Interesse gestoßen ist, habe ich mir gesagt, dann mache ich das selber.
Red.: Auf was geht der Name Lugaia zurück? Wie ist dieser entstanden?
Schnyder: Lugaia geht auf die Vornamen meiner drei Söhne zurück, Lukas, Gabriel und Jeremia. Ich habe jeweils zwei Buchstaben aus den Namen herausgenommen und so ist Lugaia entstanden.
Red.: Welche Vorteile bietet der Standort Visp im Wallis für Ihr Unternehmen?
Schnyder: Visp liegt mitten in den Bergen. Geographisch gesehen, hat das einen gewissen Nachteil, da Besuche immer auch mit einer gewissen Reisetätigkeit verbunden sind. Da wir aber an einem landschaftlich faszinierenden Ort angesiedelt sind, sind Kunden andererseits auch begeistert von unserer Lage. Wir sind ungefähr eine Stunde von Bern entfernt und haben damit auch den Kontakt zu diesem wichtigen Zentrum.
Red.: Gibt es auch einen deutschsprachigen Teil im Wallis?
Schnyder: Ja, das Oberwallis, wo wir angesiedelt sind, ist deutschsprachig. Das Unterwallis, das zwei Drittel vom Wallis ausmacht, ist französischsprachig ? hier habe ich auch studiert. Man kann uns also auch auf Französisch ansprechen. Und natürlich auf Englisch.

 


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